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28.09.2025 - KK
E-I-fokussiert: Katharina Stüwer
Mit einem am gepflegten Halfter grasenden TIMMO war am Freitagabend etwas Zeit, Katharina Stüwer kennenzulernen. In Hannover aufgewachsen lebt die seit eben dem Freitag 36-jährige kaufmännische Angestellte aber schon seit über 15 Jahren mit den Pferden in der Wedemark. Mit ihrer eigenen Stute BITTE BRIGITTE reitet Katharina alle nationalen Prüfungen bis zur Klasse L und seit dem letzten Jahr auch internationale Intros.
Eventing-Inside: Katharina, du bist Pflegerin von TIMMO bei Nico [Nicolai Aldinger], der seinen Stall in Luhmühlen hat. Du selber wohnst in der Wedemark, das ist ganz schön weit weg.
Katharina Stüwer: Ja, aber eigentlich bin ich ja Reitschülerin bei Nico. Er wusste, dass ich gerne nach Blenheim fahren würde und seine Freundin, die ja sonst immer mitfährt, hatte noch einen Termin zuhause und dann hat er gefragt, ob ich vielleicht schon mit zum Trainingslager komme und dann schon früher mit hierher. Ich hab angefangen zu heulen und sofort ja gesagt, wusste aber bis zum Abfahrtstag wirklich nicht, ob ich Urlaub von meiner Firma bekommen würde.
E-I: Das war knapp, was machst Du im realen Leben?
K S: Ich habe Groß- und Außenhandelskauffrau gelernt und bin jetzt bei der WDT, der Wirtschaftsgemeinschaft Deutscher Tierärzte. Wir liefern alles, was in einer Tierarztpraxis ist.
E-I: Du hast erzählt, dass Du mitten im Pferdegebiet auf dem Ponyhof bei Deiner Freundin lebst. Wie bist zum Pferdesport gekommen?
K S: Ich bin auch mit dem Voltigieren angefangen, weil meine Eltern gesagt haben, reiten ist nicht so gut für die Knochen. Als wir 1999 in die Wedemark gezogen sind, hatte ich erst ein Pflegepferd und das stand dann Weihnachten unter dem Tannenbaum. Ich weiß bis heute nicht, ob sie es irgendwann bereut haben. Inzwischen haben sie sich aber damit abgefunden, dass ich solche Sachen mache, wie jetzt einfach mal nach Blenheim zu fahren. Aber ich glaube, sie freuen sich, dass ich ein Hobby habe. Seit zweieinhalb Jahren reite ich jetzt bei Nico. Am 8. Februar 2023 habe ich mit meiner jungen Stute einen Lehrgang bei ihm besucht und es hat alles gut geklappt bei ihm. Wir mussten uns alle vorstellen und ich habe gesagt, ich bin Katharina und das hier ist mein Pferd. Ich habe sie selber ausgebildet und ich kann nicht so gut lenken und bremsen und das hier ist auch alles ganz schön hoch - und am Ende des Wochenendes sind wir einen ganz Kurs gesprungen und so bin ich dann da geblieben.
E-I: Wie häufig bist Du mit Nico unterwegs?
K S: Wir haben es viel so gemacht, dass wir die gleichen Turniere genannt haben und ich ihm dann geholfen habe.
E-I: Dann ist das hier Euer erstes gemeinsames Championat?
K S: Ja.
E-I: Auf welches Turnier fährst Du besonders gern?
K S: Von den großen Turnieren kenne ich noch nicht so viele, aber hier ist es schon ganz schön. Von denen, die ich selber geritten bin, fand ich Baborowko in Polen sehr schön.
E-I: Mit den Augen der Pflegerin, welche Besonderheiten zeichnen TIMMO aus?
K S: Stur, aber er ist auch unglaublich liebenswürdig, er ist unheimlich niedlich.
E-I: Und Nico?
K S: Er ist auf jeden Fall sehr fokussiert, gerade so in sportlicher Hinsicht. Er ist sehr ehrgeizig und klare Vorstellungen und Regeln, braucht aber auch Tabea [seine Lebensgefährtin] für die Organisation.
E-I: Wie sieht es mit den Kontakten zu den anderen PflegerInnen aus?
K S: Ich lern‘ die ja jetzt gerade erst kennen. Also, ich quatsch sie einfach an und dann gucken wir mal, ob wir in Kontakt bleiben. So wie Lena [Matzke] das beschrieben hat, das passt sehr gut, da ist man sich nicht böse, wenn man sich mal eine Zeit nicht sieht oder meldet.
E-I: Was passiert in Deinem Neben-Blenheim-Leben?
K S: Ich hab‘ halt den Job, die Pferde und ich hab‘ noch einen Hund, eine kleine Jack Russel-Hündin, die hier auch dabei ist, eigentlich ist sie ja immer mit dabei.
E-I: Wie sieht ein turnierfreies Wochenenden bei Dir aus?
K S: Da treffe ich mich schon mal mit Freunden, aber meistens fahren wir dann auf andere Turniere. Das liegt aber auch daran, dass fast alle meine Freude selber reiten und die sind dann halt auf irgendeinem Dorfturnier unterwegs. Ich hab‘ halt wenig Freunde, die keine Pferde haben.
E-I: Kennst Du so etwas wie Urlaub?
K S: Nein. Wenn ich Urlaub habe, fahre ich generell auf Turniere, weil ich mir ja für jedes Turnier Urlaub nehmen muss. Wenn mir jemand sagen würde, du kannst jetzt ein paar Tage weg fahren, dann würde ich mit meiner Tante und ihrem Wohnmobil nach Föhr fahren und Seeluft tanken und mit den Hunden spazieren gehen.
E-I: Danke, Katharina, dass Du uns mit Deinem lockeren Wesen mit in Deine Welt genommen hast. Hier erst noch einmal viel Spaß in Blenheim und später viel Erfolg mit BITTE BRIGITTE.