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18.06.2023 - KK

Fünf-Sterne-Platzierungen für Jérôme Robiné und Arne Bergendahl  -  Laura Collett gewinnt

Mit ihrem Dressurergebnis haben in Luhmühlen LONDON und Laura Collett ihre dritte CCI-5*-Prüfung nach Pau 2020 und Badminton 2022 gewonnen.  Der zweite Platz geht an VENDREDI BIATS und Kitty King, REHY DJ und Yasmin Ingham nehmen das auch das dritte Preisgeld mit über den Ärmelkanal.  Auf den zehnten Platz verbesserten sich BLACK ICE und Jérôme Robiné, LUTHIEN und Arne Bergendahl sind auf dem 14. Rang ebenfalls platziert, DARK DESIRE GS und Emma Brüssau rückten auf Platz 21 vor.


BLACK ICE und Jérôme Robiné (10. mit 44,10 Punkten)

*2010 in Irland (ISH), Wallach von VECHTA aus der BROOKHALL LADY von TOUCHDOWN

Züchterin: Judith McClelland, Katesbridge Banbridge Down
Besitzerin: Dorothea von Zedtwitz

Heute konnten BLACK ICE und Jérôme Robiné den ersten großen Lohn der nun dreijährigen Zusammenarbeit einfahren und sich mit dem zehnten Platz (44,10 Punkte) über ein sehr gutes 5*-Debüt freuen. Schon in der Dressur ritten sie in das beste Viertel des Teilnehmerfeldes, bestätigten diese Leistung durch eine Top-Geländerunde und einer Parcoursrunde mit zwei Abwürfen und zwei Zeitfehlern.

„Mit dem ganzen Wochenende bin ich sehr zufrieden. Mit dem Springen war es am Ende doch schade. Er sprang super auf dem Abreiteplatz, also wirklich sehr, sehr gut. Die ersten fünf, sechs Sprünge hat es auch gut angefangen und dann hat man doch gemerkt, dass wir hier eine Fünf-Sterne haben und gestern elf Minuten unterwegs waren. Da war so ein bisschen die letzte Spannung weg und dann kam der erste Fehler und dann noch ein ärgerlicher. Er wurde hinten heraus dann wieder besser, aber im ersten Moment war ich dann doch leicht enttäuscht. Alles in allem aber bin ich super zufrieden. Heute war ich wirklich nicht mehr aufgeregt. Ich habe ein gutes Team um mich herum, man weiß, was man machen muss. Das Abreiten lief sehr gut, jeder wusste, was er zu tun hat. Von da her war da jetzt nicht so viel Aufregung im Spiel, es fehlte, glaub ich, einfach so ein bisschen die letzte Kraft und Erfahrung. Ein bisschen geht da noch, aber insgesamt bin ich jetzt Fünf-Sterne platziert, also zufrieden.“


LUTHIEN und Arne Bergendahl (14. mit 45,10 Punkten)

*2012, westfälische Stute von LA CALIDO aus der TARAMANGA von TEMPLER GL xx

Züchter: Heinrich Bergendahl, Hamminkeln
Besitzer: Helmut Bergendahl

Eine wahre Familiengeschichte verbirgt sich hinter LUTHIEN und Arne Bergendahl. Auf dem eigenen Hof geboren, von Vater Helmut Bergendahl fünfjährig erfolgreich in Spring- und Geländepferdeprüfungen vorgestellt. Ein Jahr später stieg Arne in den Sattel, war mit der Kämpfernatur LUTHIEN reihenweise in Geländepferdeprüfungen platziert und im Herbst 2018 7. im Warendorfer Bundeschampionat. In 2019 folgten die ersten Siege in M**-Springen und die ersten Schleifen in S-Springen und CCI-2*S. So konsequent ging es weiter: 2020 erstmals CCI-3*-S platziert, ein Jahr später CCI-3*-L und in 2022 CCI-4*-L. Parallel sammelte der Kreis-Beamte Arne Bergendahl in der letzten Saison mit seinen Pferden knapp 50 Siege und Platzierungen von A*-Prüfungen bis halt CCI-4*. Erfolgreich unter seinem Sattel ist auch der LUTHIEN-Sohn BRONCO. Auf dem Luhmühlen-Viereck präsentierten beide eine Dressur im Rahmen ihrer derzeitigen Möglichkeiten, gestern eine 1A-mit-Sternchen-Geländerunde und heute einen Ritt mit lediglich einem Abwurf. Von Rang 36 am Freitag ging es via 20 herauf bis auf den 14. Platz (45,10 Punkte).

Arnes O-Ton nach dem Springen: „Insgesamt ist es natürlich super positiv. Mit der Dressur, auch wenn es auf dem Papier jetzt nicht das beste Ergebnis ist, war ich schon zufrieden. Das war im Rahmen unserer Möglichkeiten, das, was im Moment so geht. Das Gelände gestern war überragend, glaub ich. Zumindest war es ein überragendes Gefühl. Auf jeden Fall habe ich heute Nacht besser geschlafen als in der davor. Aber man will es ja auch gut zum Ende

bringen, deshalb ist man doch noch nicht so ganz entspannt. Sie springt eigentlich extrem gut. Aber im Parcours wird es, so ähnlich wie im Gelände, dann hier und da etwas improvisiert. So auch das Problem in der Dreifachen, da kam ich doch mit etwas viel Zug darein, konnte mich nicht so richtig setzen, so dass sie vor dem Steil genug zurückkommt und dann passiert auch mal ein leichter Fehler. Am Ende bin ich jetzt als 14. sogar noch platziert und super happy - das kann so weitergehen. Jetzt hat sie erstmal eine lange Pause, sie verbraucht sich relativ viel auf dem Turnier, sie ist sehr selten entspannt. Auf jeden Fall hat sie jetzt bis Ende Juli oder Anfang August frei und dann schauen wir mal, was wir im Herbst machen.“


DARK DESIRE GS und Emma Brüssau (21. mit 54,10 Punkten)

*2009 in Hannover, Stute von DON FREDERICO aus der CANTATE von CARISMO

Züchter: Bernd Gehrdau-Schröder
Besitzer: Dr. Jürgen Andreas Brüssau

Einst als Pferd für die Junioren-Tour aus dem Stall von Andreas Brandt erworben, entwickelt sich die Partnerschaft von DARK DESIRE GS und Emma Brüssau als so etwas wie die unendliche Geschichte: Erste CIC -Erfolge 2016 in Kreuth und Marbach, der erste Höhepunkt 2018 mit dem Vize-Euro-Titel bei den Junioren in Fointainebleau (der vierte Platz ging seinerzeit an REHY DJ und Yasmin Ingham), der zweite dann 2019 mit dem Gewinn des Championats in Maarsbergen. Noch im selben Jahr folgte die erste 4*-Platzierung in Waregem, der erste 4*-Sieg datiert aus 2021. Im vergangen Jahr waren sie mit ihren Einsätzen in Arville und Boekelo Co-verantwortlich für den deutschen Sieg im Nations-Cup der FEI. Nach der Dressur hatte Emma von Highlights und Hausaufgaben gleichzeitig gesprochen, gestern folgte eine fehlerfreie Vorstellung über die Hindernisse mit einer etwas verspäteten Zielankunft, heute dann ‚zwei um‘ im Parcours mit erneut einer kleinen Zeitüberschreitung  und im Endergebnis der 21. Platz mit 54,10 Punkten.

„Auf dieses Wochenende kann man aufbauen, da ist auf jeden Fall noch mehr drin. Ich bin unfassbar motiviert und habe richtig Lust. Am liebsten würde ich am nächsten Wochenende schon wieder losfahren. Von hier nehmen wir unsere Hausaufgaben mit. In der Dressur müssen wir an den Wechseln arbeiten, im Gelände muss ich hier und da noch Sekunden einsparen und im Springen natürlich auch. Aber das sind alles Sachen, wo man gut dran feilen kann, wo man Detailarbeit machen kann. Deshalb motiviert mich das unfassbar, auch, weil ich weiß, das geht jetzt, ich kann Fünf-Sterne

reiten. Davor war ich unfassbar aufgeregt, und so richtig realisiere ich das jetzt auch noch nicht. Ich wusste, das ist jetzt ein Stern mehr, aber es ist immer noch nicht richtig angekommen. Und ich habe jetzt ein Fünf-Sterne-Pferd. Das ist verrückt, wirklich verrückt.“


Mit dem tollen Erfolg des Luhmühlen-Trios haben in den letzten zwölf Monaten sechs deutsche ReiterInnen den Sprung in die 5*-Klasse gewagt, vier ihre Prüfungen in Wertung beendet und drei davon ihr Debüt sogar mit einer Platzierung abgeschlossen. Bundestrainer Peter Thomsen: „Wir schicken immer mal wieder junge Reiter in diese Fünf-Sterne-Prüfungen. Zum einen soll es als Motivation dienen, zum anderen sollen die jungen Leute aber auch ihre Tauglichkeit für Championate unter Beweis stellen. Auf der anderen Seite müssen wir aber gut aufpassen, da wir nicht so viele Fünf-Sterne-Pferde haben wie andere Nationen. Wir werden diesen Weg weiter verfolgen, aber wohl dosiert.“


LONDON und Laura Collett (GBR - die Sieger mit 20,30 Punkten)
*2009 in Holstein, Wallach von LANDOS aus der VERNANTE von QUINAR
Züchter: Ocke Riewerts, Alkersum
Besitzer: Karen Bartlett, Keith Scott sowie die Reiterin

VENDREDI BIATS und Kitty King (GBR - Runner up mit 27,20 Punkten)

*2009 in Frankreich (SF), Wallach von WINNINGMOOD aus der LIANE NORMANDIE von CAMELIA DE RUELLES

REHY DJ und Yasmin Ingham (GBR - 3. mit 27,90 Punkten)

*2010 in Irland (ISH), Wallach von TINARANA’S INSPECTOR aus der REHY MISTY von BIG SINK HOPE

LUKE und Boyd Martin (USA - 4. mit 30,10 Punkten)

*2011 in Holstein, Wallach von LANDOS aus der OMEGA IV von LIMBUS

Züchter: Georg Clausen, Rabenkirchen
Besitzer: Luke 140 Syndicate

TENAREZE und Harry Meade (GBR - 5. mit 30,70 Punkten)

*2007 in Frankreich (SF), Wallach von JAGUAR MAIL aus der UTOPIE DU MAURY von QUATAR DE PLAPE

FARNDON und Tom Jackson (GBR - 6. mit 34,90 Punkten)

*2010 in den Niederlanden (KWPN), Wallach HEMMINGWAY aus der SILVANDA von MARLON


Ein dickes DANKESCHÖN an Elke Fingerholz (https://www.equipe-foto.de/index.php/de/) für die Fotos aus dem Springparcours!!!

Alle Listen sind hier:

https://www.rechenstelle.de/de/veranstaltungen/2023/luhmuhlen/



17.06.2023 - KK

Sehr viel Licht in Luhmühlen mit überragenden deutschen Fünf-Sterne-Novizen

Mit einer bravourösen Geländeleistung haben LONDON und Laura Collett ihre CCI-5*-Führung eindrucksvoll verteidigt und den Punkteabstand auf den Runner-up sogar noch vergrößert. Hinter ihnen rangieren nun VENDREDI BIATS und Kitty King, REHY DJ und Yasmin Ingham, LUKE und Boyd Martin sowie TENAREZE und Harry Meade. Nur positive Nachrichten gibt es vom deutschen Debütanten-Trio zu verkünden, dass alle Hindernisse fehlerfrei hinter sich gelassen hat. Als 11. übernachten BLACK ICE und Jérôme Robiné, LUTHIEN und Arne Bergendahl machten im Ranking einen Sprung vom 36. auf den 20. Platz, DARK DESIRE GS und Emma Brüssau sind nun 22.


BLACK ICE und Jérôme Robiné (11. mit 34,10 Punkten)

*2010 in Irland (ISH), Wallach von VECHTA aus der BROOKHALL LADY von TOUCHDOWN

Züchterin: Judith McClelland, Katesbridge Banbridge Down
Besitzerin: Dorothea von Zedtwitz

„Ich war heute morgen doch tatsächlich aufgeregt“ ließ Jérôme Robiné einen kleinen Einblick in sein Seelenleben zu. „Wir hatten unseren Plan, alles war klar - was es dann aber nach den ersten drei Reitern nicht mehr war. Im Zelt am Abreiteplatz habe ich mir den Ritt von Arne [Bergendahl] angeschaut und war sicher, dass unser Plan aufgehen würde. Etwas später habe ich dann noch kurz mit Arne gesprochen und er hat das bestätigt. Am letzten Abreiteplatz stand Julia [Krajewski] und lächelte. Sie hatte anscheinend ein gutes Gefühl und das hat mir zusätzlich Sicherheit gegeben. Unterwegs hatte ich keine Sekunde irgendwelche Zweifel. Es lief von Anfang an, ich wurde immer selbstsicherer und konnte den ganzen Ritt gut einteilen. Auch zwischen der neunten und zehnten Minute hat er noch richtig Luft gehabt und das war ein gutes Gefühl, dass wir das nicht einfach nur irgendwie nach Hause schaukeln mussten.“


Wie geht es morgen und danach weiter? „Es ist immer eine Ehre, ein Championat für Deutschland zu reiten. Heute habe ich meinen Teil gegeben und versuche das morgen auch. Wenn das gelingt, muss man sehen, was die Trainer und die Verantwortlichen dann machen. Auf jeden Fall ist die Euro mein Plan A.“


LUTHIEN und Arne Bergendahl (20. mit 41,10 Punkten)

*2012, westfälische Stute von LA CALIDO aus der TARAMANGA von TEMPLER GL xx

Züchter: Heinrich Bergendahl, Hamminkeln
Besitzer: Helmut Bergendahl

„Das kann man so sagen“ lächelte Arne auf die Frage, ob diese erste Fünf-Sterne-Runde traumhaft war. „Gut für mich war, dass ich so früh dran war, da hab‘ ich nicht so viele Probleme der anderen mitbekommen. Von den ersten beiden Stehern hatte ich gehört. Peter [Thomsen] hat dann aber gesagt, dass es eigentlich ein super Kurs ist und es wohl zwei mehr oder weniger Reiterfehler waren und ich meinen Rhythmus so reiten sollte, wie ich ihn immer reite. So kam ich eigentlich auch gut rein und war am dritten Minutenpunkt sogar vor der Zeit. Da hab ich dann gedacht, jetzt sind wir hier schon in der Fünf-Sterne, da versuche ich das auch zu halten. Hinten raus ging es dann nicht alles nach Plan. Am Meßmer-Teich wollte ich zu dem schmalen eigentlich sechs Galoppsprünge machen, aber sie sprang dann so gewaltig über den Trakehner. Dann OK, machen wir doch lieber fünf, sonst wird das nix. So hat sich das halt angefühlt, es war nicht alles nach Plan, aber im positiven Sinne machen wir das dann halt so. Das ist so im Teamwork, man versucht es dem Pferd zu präsentieren - und manchmal macht das Pferd dann etwas anderes daraus und man muss dann schnell umswitchen. Das hat heute super funktioniert. An der letzten Kombination waren am ersten Oxer schon so ein paar Spuren von anderen Pferden, die da schon ein bisschen nachgefühlt haben und LUTHIEN sprang da noch wie am Anfang und auch am letzten noch mit unglaublichen Kraftreserven“ sprach er und tauchte dann wieder in den Kreis der Familie und Verwandtschaft ein. Familienfest in der Heide.


DARK DESIRE GS und Emma Brüssau (22. mit 44,50 Punkten)

*2009 in Hannover, Stute von DON FREDERICO aus der CANTATE von CARISMO

Züchter: Bernd Gehrdau-Schröder
Besitzer: Dr. Jürgen Andreas Brüssau

„Das ist auf jeden Fall ein sehr unbeschreibliches Gefühl gerade, wenn man sich durch so einen Kurs gekämpft hat. Am Anfang bin ich ein wenig vorsichtig losgeritten, aber dann habe ich gemerkt, ich muss die Arschbacken zusammenkneifen und ein bisschen mehr kämpfen. Und das hat ja geklappt. Ich sehr stolz auf mein Pferd, sie ist so ehrlich. Wenn ich sage, wir machen das, dann springt sie auch schon los - ohne nochmal nachzufragen. Das ist schon besonders. Bei den ersten beiden Kombinationen habe ich einen mehr gemacht, weil ich nicht genug geritten hab und dann hab ich halt gemerkt, ich muss jetzt loslegen. Beim Tiefsprung mit der Ecke hat es dann auch geklappt. Da war ich dann doch sehr stolz, dass sie da so weiter gekämpft hat. Nach dem Stadion habe ich das erste Mal etwas mit der Kondition gemerkt. Da war ja dieses Gatter und normalerweise, wenn man sich so hinsetzt und versucht, sie zu spannen, dann spannt sie sich auch und kommt zurück - und da bohrte sie so ein bisschen weiter und man merkte, dass wir doch über dem Kurzstreckenniveau sind und sie einen riesen-langen Galopp bekommt und sich nicht mehr so zusammenschieben lässt, wie am Anfang. Ja, das hat man auf jeden Fall gemerkt. Wir hatten zusammen im Zelt die ersten Starter bis Arne angeschaut und da ist ja dann doch superviel passiert, auch bei den ganzen Profis, die schon hundert Mal Fünf-Sterne geritten sind und dann hat mich das schon ein bisschen verunsichert. Aber Peter [Thomsen] und Julia [Krajewski] haben mir so gut zugeredet, dass war echt cool und dadurch habe ich meine Motivation  dann so ein bisschen wiedergefunden, weil ich da doch ein bisschen erschlagen war von dem Kurs“ freute sich eine sehr glückliche, wenngleich immer noch aufgeregte Emma Brüssau einige Augenblicke nach ihrem Meisterstück.


Der Bundestrainer Peter Thomsen fasste die Leistungen der neuen Fünf-Sterne-Reiter zusammen: „Ich freu mich riesig, dass die Reiter das auf dem Turnier gezeigt haben. Sie haben wirklich professionell, stilistisch herausragend geritten und sind mit den Kräften der Pferde vernünftig umgegangen. Sie haben tolle Null-Runden gezeigt. Es war wirklich ein anspruchsvoller Fünf-Sterne-Kurs und die Pferde haben das -Stand heute- alle schadlos überstanden. Ich bin mächtig stolz und drück denen weiterhin die Daumen.“


LONDON und Laura Collett (GBR - die Overnight-Leader mit 20,30 Punkten)
*2009 in Holstein, Wallach von L

ANDOS aus der VERNANTE von QUINAR

Züchter: Ocke Riewerts, Alkersum
Besitzer: Karen Bartlett, Keith Scott sowie die Reiterin

VENDREDI BIATS und Kitty King (GBR - 2. mit 26,80 Punkten)

*2009 in Frankreich (SF), Wallach von WINNINGMOOD aus der LIANE NORMANDIE von CAMELIA DE RUELLES

REHY DJ und Yasmin Ingham (GBR - 3. mit 27,50 Punkten)

*2010 in Irland (ISH), Wallach von TINARANA’S INSPECTOR aus der REHY MISTY von BIG SINK HOPE

Nach Pau 2020 und Badminton 2022 stehen LONDON und Laura Collett ganz kurz vor ihrem dritten Fünf-Sterne-Gewinn. In Frankreich brachten sie ihr Dressurergebnis ins Ziel, beim heimischen Klassiker addierten sich am Ende 0,40 Punkte für die klitzekleine Zeitüberschreitung im Parcours hinzu. Am Abend erzählte sie, dass LONDON das Pferd ihres Lebens sei und „es war heute vom Start bis ins Ziel perfekt. Es machte den Eindruck, als sei er und nicht ich den Kurs vorher abgegangen. Jetzt genießen wir erstmal den Moment und dann sehen wir, was morgen passiert.“

„Er war einfach fantastisch, er war brillant“ attestierte Kitty King ihrem VENDREDI BIATS. „Sonst hatte ich ja in den Fünf-Sterne-Prüfungen meistens etwas Pech, aber hier war alles gut. Morgen im Springen müssen auch wir Reiter unseren Job machen und so eine Stange fällt ja schon mal runter.“ Schon mal trifft es dabei ganz gut: In knapp 80% der Kurse sprang der Schimmel bislang fehlerfrei, mehr als einen Abwurf gab es noch nie. Die Quote von London ist vor dem Komma identisch, der letzte Parcours mit zwei Fehlern ist gut ein Jahr her, der vorletzte liegt knapp fünf Jahre zurück.

In der Schlagweite von zwei Springfehlern liegen auch REHY DJ und Yasmin Ingham („Er hat heute die Flaggen richtig gesucht.“), deren Null-Fehler-Quote bei über 90% liegt…


LUKE und Boyd Martin (USA - 4. mit 30,10 Punkten)

*2011 in Holstein, Wallach von LANDOS aus der OMEGA IV von LIMBUS

Züchter: Georg Clausen, Rabenkirchen
Besitzer: Luke 140 Syndicate

TENAREZE und Harry Meade (GBR - 5. mit 30,70 Punkten)

*2007 in Frankreich (SF), Wallach von JAGUAR MAIL aus der UTOPIE DU MAURY von QUATAR DE PLAPE

JUST KIDDING und Muzi Pottinger (NZL - 6. mit 31,10 Punkten)

*2006, Vollblut-Wallach von FUSAICHI PEGASUS xx aus der GYPSY PRINCESS xx von SADDLER’S WELLS xx



Mike Etherington-Smith, der in 2017 -als Nachfolger von Mark Phillips- die Verantwortung für den Geländeaufbau in Luhmühlen übernommen hat, dürfte heute Abend zu der Gruppe der sehr zufriedenen Menschen in Luhmühlen gehören. Seine beiden Kurse fanden allenthalben Zustimmung und wurden sehr viel gelobt. Gestern im Pressegespräch kam wie selbstverständlich die Frage nach seiner Einschätzung zu der von ihm erwarteten Anzahl der Doppelnuller im Cross. Er zögerte kurz und legte sich dann auf zehn

bis zwölf fest. Heute steht im Fence-Report genau dieses Dutzend Paare, das an allen Hindernissen fehlerfrei blieb und die die Uhr zwischen 10:46 Minuten (Ferro Point - David Doel) und 10:57 Minuten (VENDREDI BIATS - Kitty King; REHY DJ - Yasmin Ingham; TENAREZE - Harry Meade) stoppte.

Neben diesen ReiterInnen blieben weitere 11 ohne Makel an den Sprüngen, benötigten aber zwischen einer (JUST KIDDING - Muzi Pottinger) und 39 Sekunden (MGH GRAFTON STREET - Pippa Funnell) mehr als erlaubt. Vierzehn Verweigerungen verteilen sich auf acht verschiedene Sprünge. Vier Reiter erwischte es an der Kombination im Stadion, dreifach verursachte der Kasten im Wasser der LeMieux-Lagune (13c) einen Eintrag in den Fence-Report, zwei Mal das schmale Element vor dem Meßmer-Teich. Matthew Flynn kam bereits am zweiten Hindernis aus dem Sattel von WIZZERD, sieben ReiterInnen beendeten ihre Ritte vorzeitig. Von den ursprünglich 41 Startern stehen jetzt noch 29 in der Ergebnisliste.

Von den sieben Pferden, die in diesem Jahr bereits in Lexington oder Badminton am Start waren, sind vier noch in der Wertung, darunter VENDREDI BIATS und TENAREZE. COMMANDER VG (Aistis Vitkauskas - LTU) hatte die Prüfung in England in Wertung beendet und wurde hier nach einer Verweigerung in der LeMieux-Lagune zurückgezogen.

Für das morgige Springen haben LONDON und Laura Collett ‚one rail in hand‘, weniger als ein Springfehler liegen zwischen den Plätzen zwei und fünf. Der Beginn wurde auf 10:30 Uhr verschoben, zwei Stunden vorher findet die letzte Verfassungsprüfung statt.


Ein dickes DANKESCHÖN an Ingo Wächter (https://www.iw-images.de/) für die Fotos der deutschen Starter!!!

Alle Listen sind hier:

https://www.rechenstelle.de/de/veranstaltungen/2023/luhmuhlen/



16.06.2023 - KK

Zwei gelungene deutsche Debüts und sieben Briten auf den ersten sieben Plätzen

Ein hervorragendes Fünf-Sterne Debüt präsentierten heute auf dem Luhmühlener Dressurviereck BLACK ICE und Jérôme Robiné mit dem achten Platz. Gut eine Stunde vorher ritten DARK DESIRE GS und Emma Brüssau auf den nun 19. Rang. Angeführt wird das Klassement nach 39 Startern von LONDON und Laura Collett, MGH GRAFTON STREET und Pippa Funnell sowie VENDREDI BIATS und Kitty King.


„Ich bin ein bisschen angestrengt“ lächelte Jérôme Robiné nur ein paar Augenblicke nach seinem fulminanten Ritt mit BLACK ICE, der mit 30,10 Punkten bewertet wurde. „Das war schon irgendwie aufregend. Man hat die Vier-Sterne-Aufgabe einhundert Mal geritten und die hat man irgendwie im Griff. Das weiß man, wie man alles vorbereiten muss und so ein erstes Mal ist immer irgendwie ungewiss und deswegen besonders aufregend und das merkt man dann in der Aufgabe doch. Na ja, da gehen dann manche Sachen noch nicht so einfach, wie sie vorher im Training schon mal geklappt haben. Das muss man einfach ein paar Mal machen. Es ist einfach eine andere Aufgabe, die Abfragen kommen schneller. Da reitest du den  Mittelgalopp, dann  must du zurücknehmen und dann kommt auch schon der Wechsel - und das an einem Punkt, wo du sonst die Wechsel nicht unbedingt geübt hast. Klar, reitet man die Aufgabe einige Male im Training, aber da glaube ich, muss einfach Routine auf dem Turnier her.“

BLACK ICE und Jérôme Robiné (8. mit 30,10 Punkten)

*2010 in Irland (ISH), Wallach von VECHTA aus der BROOKHALL LADY von TOUCHDOWN

Züchterin: Judith McClelland, Katesbridge Banbridge Down
Besitzerin: Dorothea von Zedtwitz

Auf die Fragen, wieso Fünf-Sterne, wieso mit diesem Pferd und wieso gerade in Luhmühlen: „Ich glaube, ich bin hier schon ein bisschen zuhause, habe als Junior und Junger Reiter hier schon Deutsche Meisterschaften geritten, die normale DM letztes Jahr hier lief super. Dann ist es sehr, sehr schön hier und alle geben sich viel Mühe und deshalb glaube ich, ist man mit Luhmühlen immer gut beraten. Ich glaube, Benny ist im Gelände einfach super verlässlich, man hat immer das Gefühl, er will irgendwie immer auf die andere Seite und verliert nicht einen Gedanken daran, rechts oder links vorbeizulaufen. Ich glaube, wenn ein Pferd einem diese Sicherheit gibt, kann man an Fünf-Sterne denken. Am Jahresende habe ich einen Saisonplan gemacht, und da stand erstmal Aachen drauf. Dann haben die Trainer aber gesagt, warum nicht mal Fünf-Sterne. Ich muss ehrlich sagen, dass ich aus meiner Komfort-Zone heraus musste, dass Pferd ist bereit, ich bin bereit und es ist genau der richtige Zeitpunkt, hier die Fünf-Sterne anzugehen.“

Die Selbsteinschätzung zur gemeinsamen Leistung auf dem Viereck fiel so aus: „Ich glaube, wir haben probiert anzugreifen. Auch wenn das alles neu war, haben wir probiert, da nicht irgendwie nur durchzusteuern, sondern wirklich anzugreifen. Der eine oder andere Fehler hat mich dann doch überrascht, die sonst nicht passieren. Aber auch danach sind wir wieder mutig weitergeritten. Das Ergebnis ist OK; es geht natürlich noch besser, aber dafür müssen die Fehler weg und dann kann das noch werden.“ Es kam auch die Frage auf, ob die EM in Frankreich für ihn ein Thema sei: „Absolut. Dadurch, dass ich ja im Junioren- und Junge Reiter-Lager ständig dabei war, kenne ich das ja so ein bisschen, wie es am Ende zum Championat geht - oder auch nicht. Ich glaube, da muss man sich ganz auf sich konzentrieren, gesund bleiben und je näher man dem rückt, kann man dann darüber nachdenken. Erstmal machen wir unser Ding und wenn der Bundestrainer dann denkt, dass das eine gute Idee ist, dann sind wir natürlich dabei.“


Den Part mit dem fliegenden Wechsel nach dem Mittelgalopp hat Jérôme ja selber schon angesprochen. Dieser Teil war für ihn heute mit 2-2-2 in der Einzelbewertung extrem teuer. Das Pendant nach dem starken Galopp gelang mit 6-6,5-6 nur Augenblicke später deutlich  besser. Bei den Gesamtpunkten waren sich die Richter relativ einig. Mit seinen 179,50 Punkten sah Nick Burton (GBR - Richter bei C) das deutsche Paar auf dem 15. Rang, Dr. Joachim Dimmek (M) vergab 180 Punkte und den 8. Rang, Dr. Katrin Eichinger-Kniely (AUT - E) schrieb für den 6. Rang 186 Punkte auf.


Nach ihrem eigenen Ritt am Morgen ging die Frage nach ihren 5*-Schützlingen an Julia Krajewski: „Sie können das beide und ich hoffe, dass Jérôme heute Nachmittag richtig einen raushaut.“ Das ist dann wohl gelungen.


DARK DESIRE GS und Emma Brüssau (19. mit 32,90 Punkten)

*2009 in Hannover, Stute von DON FREDERICO aus der CANTATE von CARISMO

Züchter: Bernd Gehrdau-Schröder
Besitzer: Dr. Jürgen Andreas Brüssau

Auch bei DARK DESIRE GS und Emma Brüssau, die mit 32,90 Punkten vom 19. Platz in das Gelände starten werden. Ihre eigene Analyse: „Bei einem Wechsel hätte ich sie so ein bisschen mehr bei mir halten müssen. Wir hatten so unsere Highlights, aber auch ein paar Hausaufgaben, die wir mit nach Hause nehmen müssen - aber ich glaube, darauf können wir gut aufbauen. Bei dem vorletzten Wechsel war sie dann sehr motiviert, da hätte ich sie einmal mehr bei mir halten müssen, aber es ist eine neue Aufgabe und da muss ich erst einmal lernen, wo da die Tücken drin sind. Die Galoppverstärkungen liegen uns eigentlich ganz gut und die Zick-Zack-Linie kam irgendwie überraschend. Im Training lief die richtig gut, aber hier hätte ich sie mehr unterstützen müssen. Ich glaube, da war ich mir einfach zu sicher.“

Auch bei ihr stellte sich die Frage nach dem Stein des Anstoßes für dieses Debüt: „Wir hatten im letzten Herbst Saisonbesprechung und dabei ging es natürlich auch um den Ausblick auf diese Saison. Dabei haben wir alles Revue passieren lassen und auch geschaut, was möglich ist. Peter hat dann gefragt, ob ich mir das hier vorstellen

könnte und dann haben wir die Entscheidung zusammen getroffen, dass ich hier in Luhmühlen meinen ersten Fünf-Sterne-Start haben werde. Ich wollte das auch so schon, aber habe mich nicht getraut, das vorzuschlagen. Mir gibt das auch Sicherheit, dass meine Trainer mir das auch zutrauen. Deswegen fand ich das eine gute Art und Weise, wie wir das kommuniziert haben, dass es jetzt Fünf-Sterne sein sollen.“

Die Richter sahen die beste Phase Ende des ersten Drittels mit der Trabverstärkung, dem anschließenden Halt, dem Rückwärtsrichten und dem folgenden Mittelschritt. Ungehobenes Potenzial lag sicherlich in den beiden letzten fliegenden Wechseln (3-3-4 und 5-5,5-5). Die Gesamtpunkte lagen am Ende recht nah beieinander, während die einzelnen Rangierungen  des Richtertrios mit 23 - 12 - 19 recht weit auseinander klafften.


LONDON und Laura Collett (GBR - die neue Führung mit 20,30 Punkten)

*2009 in Holstein, Wallach von LANDOS aus der VERNANTE von QUINAR

Züchter: Ocke Riewerts, Alkersum
Besitzer: Karen Bartlett, Keith Scott sowie die Reiterin

REHY DJ und Yasmin Ingham (GBR - 4. mit 27,50 Punkten)

*2010 in Irland (ISH), Wallach von TINARANA’S INSPECTOR aus der REHY MISTY von BIG SINK HOPE

VALMY BIATS und Emily King (GBR - 5. mit 28,40 Punkten)

*2009 in Frankreich (SF), Wallach von ORLANDA aus der AURELIE DU PRIEURE von HADJA

LUKE und Boyd Martin (USA - 9. mit 30,10 Punkten)

*2011 in Holstein, Wallach von LANDOS aus der OMEGA IV von LIMBUS

Züchter: Georg Clausen, Rabenkirchen
Besitzer: Luke 140 Syndicate

HUBERTHUS AC und Bill Levett (AUS - 10. mit 30,10 Punkten)

*2012 in den Niederlanden (KWPN), Wallach von DOUGLAS aus der S.ANUBERTHA von VOLTAIRE

TENAREZE und Harry Meade (GBR - 11. mit 30,70 Punkten)

*2007 in Frankreich (SF), Wallach von JAGUAR MAIL aus der UTOPIE DU MAURY von QUATAR DE PLAPE


Um 9:30 Uhr galoppiert am Samstagmorgen das erste Pferd auf die 6.270 Meter lange Geländestrecke, auf die Mike Etherington-Smith insgesamt 28 Hindernisse gesetzt hat. Auf dem direkten Weg sind 46 Sprünge zu überwinden und wer zur Mittagszeit noch mit seinem Dressurergebnis im Ranking stehen möchte, ist aufgefordert nach genau 11 Minuten im Ziel zu sein. Den Auftakt des deutschen Trios macht Arne Bergendahl um 9:50 Uhr, Emma Brüssau folgt planmäßig um 11:30 Uhr, Jérôme Robinés Start ist für 11:54 Uhr angesetzt.


Das sagen die deutschen Starter zum 5*-Gelände:

Emma Brüssau: Ich freue mich richtig, hier morgen reiten zu dürfen. Es ist super fair gebaut, hat aber auf jeden Fall seine Schwierigkeiten. Ich glaube, es ist gut machbar, wenn man alles konzentriert und fokussiert angeht und vorher einen guten Plan gemacht  hat. Stand jetzt ist, dass ich überall direkt reiten werde. Natürlich habe ich den Vorteil, dass ich morgen erst das 33. Pferd sein werde. Da kann man ein bisschen einschätzen, wie es im Gelände läuft und dann eventuell nochmal umplanen. Grundsätzlich habe ich ein sehr ehrliches Pferd. Wenn ich sie gut vorbereite, die Aufgabe gut vorbereite und für sie klar ist, was sie machen muss, dann macht sie alles möglich. Ich glaube, ich muss ihr morgen einfach ein gutes Gefühl geben.


Arne Bergendahl: Es ist ja die erste Fünf-Sterne-Prüfung, da hat man keine Vergleiche, aber ich glaube, es ist ein sehr fairer Kurs, aber auch reell schwer. Es sind für mich keine tricky Sprünge drin, wie man es so aus anderen Vier-Sterne-Prüfungen kennt und man da erst vorsteht und denkt, wie soll das jetzt eigentlich funktionieren. Ich glaube, die Schwierigkeit liegt er darin, das man immer wieder so Sprünge hat, wo man das Gefühl hat, das man da ein bisschen gegenreiten kann und die Kombination  steht dann doch so, dass man schnell vorbeiwischt. Ich glaube, hier ist fast die Gefahr, das man bei dem super Geläuf und dem super Wetter sehr ins Rollen kommt und dann mehr oder weniger ein Flüchtigkeitsfehler passiert. Ich glaube, das wird ein spannender Tag.


Jérôme Robiné: Ja, das ist schon lang. Elf Minuten hatte ich noch nie. Ich glaube, es ist sehr, sehr fair gebaut. Klar, man muss sich natürlich immer wieder konzentrieren und das ist es, worauf es am Ende ankommt. … Erstmal gehe ich davon aus, dass ich alles geradeaus reiten werde. Ich habe viele Trainer um mich, die mich da gut beraten und ich bin  guter Dinge.“


Alle Listen sind hier:

https://www.rechenstelle.de/de/veranstaltungen/2023/luhmuhlen/



15.06.2023 - KK

Im Moment sieht es in der 5*-Prüfung nach einer britischen Meisterschaft aus

Der Union Jack hat es sich nach dem ersten Dressurtag in Luhmühlen gleich auf den ersten vier Plätzen gemütlich gemacht. Die Führung haben MGH GRAFTON STREET und Pippa Funnell vor VENDREDI BIATS und Kitty King sowie DACAPO mit Laura Collett übernommen. Ein sehr zufriedenes Lächeln zeichnete sich nach seinem Fünf-Sterne-Debüt im Gesicht von Arne Bergendahl ab. Mit LUTHIEN wird er nach 20 Startern auf dem 18. Platz gelistet, ist aber nur wenige Geländesekunden vom Mittelfeld entfernt.


„Ich bin auf jeden Fall erstmal sehr zufrieden. Es sind natürlich immer noch viele Kleinigkeiten, oder auch größere Kleinigkeiten, zu verbessern, aber, wenn man das Pferd kennt, war sie hier extrem entspannt. Entspannt natürlich nur in Anführungsstrichen, aber sie war bei mir und ich kam zum reiten - das hatten wir im letzten Jahr und auch in diesem schon mal schlimmer und deswegen bin ich erstmal ganz zufrieden“ tat Arne Bergendahl seine Rückschau auf den Ritt mit LUTHIEN kund.

Die beste Dressur oberhalb von Drei-Sternen in 2023 für die 1,62 m-Powerlady:

LUTHIEN und Arne Bergendahl
*2012, westfälische Stute von LA CALIDO aus der TARAMANGA von TEMPLER GL xx
Züchter: Heinrich Bergendahl, Hamminkeln
Besitzer: Helmut Bergendahl

Er berichtete auch von seinem Weg zum 5*-Debüt: „2021 hat LUTHIEN ihre erste Vier-Sterne-Prüfung  beendet, 2020 hatten wir es schon versucht, aber da hat es nicht geklappt. Seitdem geht es echt gut, sie hatte immer sehr gute Geländeleistungen, sehr gute Springen und die Dressur war immer mühsam. Deswegen habe ich im letzten Jahr schon die lange Prüfung in Baborowko angepeilt, weil sie sich über die Geländeleistung bei einer langen Prüfung doch noch mal eher nach vorne arbeiten kann. Das war dann schon super [4. Platz] und in Boekelo [Oktober 2022] war sie überragend, selbst wenn sie am Ende das Springen nicht mehr gehen konnte. Im Vergleich zu CHEKOVICH hat sie an den Sprüngen einfach mehr Potenzial nach oben und da ist im letzten Jahr dann die Überlegung gereift, hier vielleicht die Fünf-Sterne zu versuchen, wenn die Einlaufprüfungen gut funktionieren und das Gefühl aus dem letzten Jahr bestätigen - und deswegen stehen wir jetzt hier.“

E-I-Frage: „Ist das eine Entscheidung, die Du für Dich alleine getroffen hast?“ „Natürlich spreche ich diese Dinge auch mit meinem Vater ab. Meistens ist das so, dass ich auf eine Idee komme, dann

ein bisschen darüber nachdenke und wenn ich die Idee nach ein paar Wochen immer noch gut finde, dann spreche ich sie mal an. Meistens kommt von Papa dann, dass er sich schon gedacht hat, dass ich mit dieser Idee um die Ecke komme. In Boekelo und bei den Lehrgängen hatte ich Peter [Thomsen] mal angesprochen und gefragt, was er davon halten würde, wenn ich das versuche. Er hatte dann allerdings die Idee, dass ich die Fünf-Sterne eher mit CHECKOVICH versuche statt mir ihr, um mit ihr erstmal weiter in der Dressur zu arbeiten. Aber vom Gefühl im Gelände ist bei ihr einfach mehr drin, sie verzeiht dann eher nochmal einen Fehler, sie kommt aus jeder Lebenslage immer ‘rüber - und das ist bei CHECKOVICH so nach der elften Minute nicht mehr immer unbedingt der Fall. Und deshalb ist die Entscheidung dann so gefallen.“

Nick Burton (GBR - Richter bei C) und Dr. Joachim Dimmek (M) hatten am Ende der Vorstellung beide 154 Punkte notiert, bei Dr. Katrin Eichinger-Kniely (AUT - E) standen derer 157,5. Addiert und umgerechnet gehen LUTHIEN und Arne mit 40,30 Punkten am Samstag ins Gelände.


Einig war sich das Richter-Trio mit dem heutigen ersten Platz, den alle drei an MGH GRAFTON STREET und Pippa Funnel (GBR - 23,10 Punkte) vergaben. Die irisch-britische Kombination wurde von den Juroren ziemlich gleichmäßig über die 25 Lektionen hin bewertet: Keine Einzelnote unter 6,5, und auch die tauchte bei 75 möglichen Einträgen lediglich vier Mal auf. Bestbewertet waren die ruhenden Lektionen mit 8-8-8 für die Grußaufstellung, 10-8,5-7,5 für den Halt vor dem Rückwärtsrichten und 9-9-8 am Ende des Rittes. Für die Harmonie zwischen Reiterin und Pferd stehen 9-8-8 in der Zusammenfassung.

Nahezu Einigkeit (2-3-2) herrschte auch bei VENDREDI BIATS und Kitty King (GBR - 2. mit 26,80 Punkten), während DACAPO und Laura Collett (GBR - 3. mit 29,70 Punkten) mit nur einem Richter bei M 8. geworden wären.


Mit diesem Pferd gewann die Frau, die in 2003 den Extra-Scheck über 350.000 $ für den erstmaligen Gewinn des ‚Rolex Grand Slam of Eventing‘ erhielt, nach über 14 Jahren Pause wieder ein 5*-Turnier (Burghley 2019):

MGH GRAFTON STREET und Pippa Funnel (GBR - 1. mit 23,10 Punkten)

*2008 in Irland (ISH), Wallach von OBOS QUALITY aus einer unbekannten Mutter

„He’s ready to win“ hatte Chris Bartle unmittelbar vor dem Einritt seine Einschätzung abgegeben:

VENDREDI BIATS und Kitty King (GBR - 2. mit 26,80 Punkten)

*2009 in Frankreich (SF), Wallach von WINNINGMOOD aus der LIANE NORMANDIE von CAMELIA DE RUELLES

Aktuell das höchst-rangierte deutsche Pferd:

DACAPO und Laura Collett (GBR - 3. mit 29,70 Punkten)

*2009 in Holstein, Wallach von DIARADO aus der TOSCA VII von CANTURO

Züchterin: ZG Bock und Eggert, Schülp
Besitzer: Diana Chappell, Gillian Morris-Adams, Alison & Michael Smedley und Carolyn Taylor


TSETSERLEG TSF und Boyd Martin (USA - 6. mit 31,10 Punkten)

*2007, eingetragen bei den Trakehnern in den USA (ATA), Wallach von WINDFALL aus der THABANA von BUDDENBROCK

Züchter: Timothy Holekamp, Linz
Besitzer: Christine, Thomas IV und Tommie Turner

zum Bild links:

Der gebürtige Australier, der als Sohn australisch-amerikanischer Eltern seit 2009 international für die USA startet und bereits die 5*-Events in Adelaide (2003 mit TRUE BLUE TOOZAC) und Maryland (2021 mit ON CUE) gewonnen hat, ritt heute seine beiden Pferde in die Top-10 > 8. mit FEDARMAN B

Und noch ein deutsches Pferd:

QC DIAMANTAIRE und Sydney Elliot (USA - 15. mit 37,80 Punkten)

*2010 in Oldenburg (OL), Wallach von DIARADO aus der LANTANA von SANDRO HIT

Züchter: Berthold Gerdes, Emden
Besitzer: Carol Stephens


Um 13:45 Uhr geht es am morgigen Freitag hier in der Westergellerser Heide in den zweiten Teil der 5*-Dressur. Eine Stunde später wird das Startsignal für DARK DESIRE GS und Emma Brüssau ertönen, BLACK ICE und Jérôme Robiné sollen um 15:52:30 Uhr auf das Viereck galoppieren.

Alle Listen sind hier:

https://www.rechenstelle.de/de/veranstaltungen/2023/luhmuhlen/



14.06.2023 - KK

Alles für die Krone der Reiterei

Sonnenschein, fast stehende, dicke Kumuluswolken und eine angehnehme frische Briese direkt über dem Heideboden boten heute Nachmittag angenehme äußere Bedingungen zur 5*-Verfassungsprüfung in Luhmühlen. Von den 41 präsentierten Pferden erhielten 40 das OK der Richter und des Veterinärs für den Start in die Dressur. Im parallel stattfindenden CCI-4*-S mit der Zusatzwertung um die Deutsche Meisterschaft bewerben sich 47 Paare um Sieg, Platz und Gewinngeld.

Es ist angerichtet in der Westergellerser Heide für die Fünf-Sterne-Dressur, die am morgigen Donnerstag um 13:30 Uhr ihren Auftakt finden wird. Heute hatten 36 ReiterInnen 41 Pferde vorgestellt, von denen drei einen Extra-Aufenthalt in der Holding-Box verordnet bekamen.

Für TREGILDER (Oliver Townend - GBR) und BLUE BIRD DE BEAUFOUR (Florian Ganneval - FRA) führte die zweite Vorstellung zum „is accepted“, TIMMO (Nicolai Aldinger) wurde zurückgezogen.

Mit Emma Brüssau (DARK DESIRE GS), Arne Bergendahl (LUTHIEN) und Jérôme Robiné (BLACK ICE) schickt Bundestrainer Peter Thomsen drei Debütanten auf die Strecke. Das größte Kontingent der ReiterInnen kommt von der britischen Insel (15), die ‚Stars and Stripes‘ sind achtfach vertreten. Wie der Bundesadler kommen auch der französische Hahn und das irische Kleeblatt drei Mal zum Einsatz. Die übrigen acht Startplätze verteilen sich auf sieben Nationen.


Von Platz 67 in der aktuellen Weltrangliste hinein in die Königsklasse der Vielseitigkeitsreiterei:
Jérôme Robiné und BLACK ICE

Der zweite der deutschen Debütanten:
Arne Bergendahl und LUTHIEN, deren Mutter Taramanga mit zwei weitere Nachkommen im CCI-4*-S vertreten ist  -  und auf der Nennungsliste stand mit CASCAMARA (Ingrid Klimke) noch ein weiterer Abkömmling

Die dritte im Bunde:
Emma Brüssau und DARK DESIRE GS


Es hat nicht sollen sein:

TIMMO (Nicolai Aldinger) wurde aus der Holding -Box zurück in den Stall gebracht

In den ersten beiden Jahren mit der 4*(heute 5*)-Prüfung standen Bettina Hoy und Frank Ostholt in der Endabrechnung ganz vorne.

Insgesamt acht Siege gehen auf das Konto der Adlerträger, wobei Michael Jung (2009 mit LA BIOSTHETIQUE SAM & 2012 mit LEOPIN FST) sowie Andreas ‚Dibo‘ Dibowski (2011 mit EURORIDINGS BUTTS LEON & 2016 mit IT’S ME xx) doppelt vertreten sind. Die letzte ‚deutsche‘ Goldschleife ging 2017 an SAMOURAI DU THOT und Julia Krajewski


Er könnte der erste Reiter sein, der Luhmühlen drei Mal gewonnen hat:

Tim Price (NZL - mit HAPPY BOY) führte bereits 2014 (WESKO) und 2019 (ASCONA M) die Ehrenrunden an. Tim kommt als Führender der Weltrangliste nach Luhmühlen; aus den Top-20 starten weitere sechs ReiterInnen hier

Sie könnten die ersten werden, die zwei Jahre hintereinander triumphieren:

Die Vorjahressieger COLERO und Felix Vogg (SUI)

Er hat ‚gut Lachen‘:

Boyd Martin (USA - hier mit LUKE) ist mit drei Pferden vertreten


Ebenfalls drei Mal taucht sein Name in der Starterliste auf:

Oliver Townend (GBR) mit COOLEY ROSALENT, dem jüngsten Pferd (*2013) im Wettbewerb

Passend dazu der ‚Senior‘ im Teilnehmerfeld:

JUST KIDDING, geboren 2006, mit Muzi Pottinger (NZL)

Der unverwüstliche Australier:

Bill Levett (*1963 - mit HUBERTHUS AC)


Die einzige Luhmühlen-Reiterin, die in diesem Jahr schon 5* gewonnen hat:

Die Lexington-Siegerin Tamra Smith (USA) mit SOLAGUAYRE CALIFORNIA


Gelingt ihnen ‚endlich‘ der große Wurf?

Kitty King (GBR) und VENDREDI BIATS, die schon 4*-L gewonnen haben, im letzten Jahr in der 5*-Dressur in Burghley mit 21,20 Punkten bestbewertet wurden und auch in Badminton bereits ohne Hindernisfehler durch das Gelände und den Parcours galoppiert und gesprungen sind


Ein Viertel der Pferde kommt von der irischen Insel, neun aus den deutschen Zuchtgebieten, sechs wurden bei unseren niederländischen Nachbarn geboren und sechs (vier SF, zwei AA) in Frankreich.


Bereits um 9:30 Uhr werden TIBERIUS und Beeke Jankowski im CCI-4*-S auf das Viereck galoppieren. Für die Nachfolge von HIGHLIGHTER und Michael Jung als nationale Champions treten an diesem Wochenende insgesamt ein Dutzend Paare an.

Alle Listen sind hier:
https://www.rechenstelle.de/de/veranstaltungen/2023/luhmuhlen/



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