16.05.2021 PdB an Maya Marie Fernandez, Nane Nikolaus Dehn und Anna-Lena Schaaf

Fairytale / Anna-Lena Schaaf fügten ihrer langen Erfolgsliste mit dem Start-Ziel-Sieg beim 2021er Preis der Besten der Jungen Reiter in Warendorf einen weiteren Eintrag hinzu. Nach einer Ergebniskorrektur der Cross-Resultate bei den Junioren gingen Goldschleife und Schärpe an Zilia D / Nane Nikolaus Dehn. Bei den Ponyreitern holten sich Maruto / Maya Marie Fernandez die Dressurführung zurück und gingen als erste auf die Ehrenrunde.

Die 18 PonyreiterInnen gingen als Frühaufsteher in den Parcours. Gleich die erste Starterin absolvierte alle Hindernisse ohne Fehler, allerdings stoppte die Uhr erst nach 11 zusätzlichen Sekunden. Im Verlauf der Prüfung stellten sich die verteilten Schwierigkeiten der Anforderungen heraus: Nur drei weitere Paare blieben ohne Springfehler, niemand brachte sein Geländeresultat ins Ziel. Mit lediglich einer Sekunde Zeitüberschreitung sorgten Maruto / Maya Marie Fernandez für das heutige Bestergebnis und profitierten in der Gesamtwertung von dem einen Springfehler von Golden Grove Simon / Ella Krüger, die die nach dem Gelände errungene Spitzenposition wieder abgeben mussten und nun mit der Silbermedaille dekoriert auf dem Heimweg sind.

Fritz Lutter, der nach seiner langjährigen Tätigkeit als Bundestrainer der Ponyreiter in diesem Jahr den Vorsitz der AG Nachwuchs der Vielseitigkeitsreiter übernommen hat, kommentierte vor der Siegerehrung die Leistungen seiner ehemaligen Schützlinge: "Die Geländestrecke war fair gebaut und der Jahreszeit angemessen, weil die meisten Reiter bisher wenige Prüfungen geritten haben, einige ja sogar seit der Deutschen Meisterschaft gar keine mehr. Das ist unser großes Problem, dass der Jugendsport ziemlich am Erliegen ist. Der heutige Parcours war sicherlich anspruchsvoll, ist aber auch eine Sichtung für die Europameisterschaft in Polen und da müssen wir hier auch schon Championatsniveau erreichen. Heute waren die Leistungen reell unterschiedlich, aber man konnte sehen, welche Ponys die Fähigkeit haben, dieses zu leisten. Geplant sind nun noch zwei weitere Prüfungen, eine davon in Westerstede, und das individuelle Training sowie weitere Lehrgänge. Welche Reiter dafür infrage kommen, ist noch nicht bekannt - dafür ist eine Prüfung zu wenig."

Große Aufregung gab es im Lager der JuniorINNen: Karl-Heinz Nothofer wurde auf eine Diskrepanz zwischen den Ergebnissen und der Ausschreibung hingewiesen. Der Veranstalter hatte das Tempo für den Cross in dieser Altersklasse auf 520 Meter/Minute festgelegt. Auf der Geländeskizze waren 550 m/min. vermerkt; auch alle Auswertungen und die Starterliste fürs Springen waren so erstellt worden. Letztendlich wurde die gestrige Bestzeit um 17 Sekunden angehoben, was das Klassement entscheidend durcheinander gewirbelt hat. Zilia D / Nane Nikolaus Dehn sowie Exclusive / Sophia Rössel (die zwei der drei Doppel-Null-Runden absolvierten) rückten dadurch auf die Plätze eins und zwei vor, Horseware's Barny / Kaja Thomsen verloren allerdings ihre Führung und nehmen die Bronzemedaille mit nach Schleswig-Holstein.

Julia Krajewski fasste als Bundestrainerin die Prüfung der JuniorINNen zusammen: "Schön, dass wir nach einem Jahr Pause den Preis der Besten wieder hatten. Er ist im Sichtungsprozedere für die Championate eine wichtige Prüfung, weil es die einzige Prüfung ist, wo alle auf dem Weg zur Deutschen Meisterschaft zusammen kommen. Corona-bedingt hatten wir ein sehr kleines Starterfeld, vielen fehlt die Prüfungsroutine im letzten Jahr; da macht es schon einen großen Unterschied, wenn Reiter und Pferde vier oder fünf Prüfungen mehr absolviert haben. Die drei, vier oder fünf Reiter, die wir sonst mehr hatten, die gibt's, die sind aber jetzt noch nicht soweit gewesen. In der Vorbereitung zu diesem Wochenende hatten wir ja die beiden Trainingstage. Dort haben die Landestrainer und ich einigen Teilnehmer deutlich angeraten, zunächst einige 2*-Starts zu absolvieren und den Preis der Besten erst für das nächste Jahr anzuvisieren. Die Reiter, die jetzt hier waren, sind mit den Anforderungen gut zurecht gekommen. Recht erfreulich fand ich das Springen, weil im Gros gut geritten wurde. Das Gelände war vielleicht etwas weniger anspruchsvoll als in anderen Jahren, aber alle technischen Abfragen waren enthalten und für den einen oder anderen Reiter gilt es jetzt, noch mehr Tempogefühl zu entwickeln. In Richtung Deutsche Meisterschaft und EM hoffe ich, dass die Reiter weiter Routine, und die kann man halt nicht beschleunigen, sammeln können und wir uns dort auch stark präsentieren können."

Deutlich dominiert hat diesen Preis der Besten der Jungen Reiter Anna-Lena Schaaf. Neben dem Sieg mit Fairytale belegte sie in Vielseitigkeitsprüfung der Klasse M mit Debby auch den zweiten Rang. Die Silbermedaille ging an Ilara W / Paula Reinstorf, eines der drei Paare, die den Wettbewerb mit dem Geländeergebnis beendeten; niemand brachte sein Dressurergebnis über die Ziellinie. Nach dem Vize-Titel bei der Deutschen Meisterschaft der Junioren im letzten Herbst zeigten sich Let's go / Ben Philipp Knaak mit der Bronzemedaille in der neuen Altersklasse gut angekommen.

Auch der Bundestrainer der Jungen Reiter, Frank Ostholt, stand nach der Siegerehrung für ein Gespräch zur Verfügung: "Für viele war es sicherlich eine Prüfung mit Höhen und Tiefen, mache hatten einen Super-Lauf, einige haben aber auch nicht 100%-ig herein gefunden. Insgesamt war es eine tolle Prüfung, von den Anforderungen nicht überzogen und für mache Paare war es der erste Start in dieser Klasse, da klappt halt nicht immer alles sofort. Man sieht aber auch vielen Paaren an, dass ihnen einfach Prüfungen fehlen. Das einige Reiter beim gestrigen Regen nicht alles auf eine Karte gesetzt haben, fand ich gut, das war den Umständen angemessen. Auch der Kurs heute war der Klasse reell angemessen und wenn dann bei einigen Paaren der Rhythmus fehlt, passieren auch schon mal Fehler. Aber wir arbeiten weiter daran, dass auf den Championaten der eine oder andere sein Dressurergebnis nach Hause bringt - bis dahin haben wir das im Griff."

Eine besondere Ehrung erfuhr Calvin Böckmann, der für seine Erfolge in Spring- und Vielseitigkeitssätteln das Goldene Reitabzeichen angesteckt bekam.

Alle Ergebnisse hat Equi-Score:

https://results.equi-score.com/event/2021/14351/de


15.05.21 Preis der Besten mit viel Licht

Vor zwei Jahren hatten sie schon die Juniorenkonkurrenz hier in Warendorf dominiert, jetzt halten Fairytale / Anna-Lena Schaaf nach dem Dressursieg und der zweitbesten Runde im Gelände die Führung im Junge-Reiter-Lager. Ebenfalls mit der Dressurführung haben Horseware's Barny / Kaja Thomsen mit nur wenigen Zeitfehler im Cross die Pole-Position verteidigt. Golden Grove Simon / Ella Krüger profitierten nach dem achten Platz auf dem Viereck von einer Fast-Punktlandung im Gelände und gehen mit einem kleinen Vorsprung in das abschließende Parcoursspringen.

Nach dem Ausfall im letzten Jahr treffen sich die aktuell besten deutschen Nachwuchsreiter in Warendorf zum Preis der Besten. Quasi handverlesen ist das Feld, dürfen doch hier lediglich die Mitglieder des Bundeskaders und nach Absprache zwischen den Bundes- und Landestrainern die LandeskaderreiterInnen ihre Visitenkarten abgeben. Mit Rücksicht auf die besondere Saison 2021 hatten die Verantwortlichen im Vorfeld zwei Trainingstage auf dem DOKR-Gelände angeboten und dabei einigen Aspiranten zunächst den Start auf anderen Turnieren nahegelegt.

Schon am Freitag bei der Junge Reiter-Dressur zeigte sich die Qualität des Feldes und die Richter bekamen ganz überwiegend gut sitzende ReiterInnen auf gut ausgebildeten Pferden zu sehen. Ähnlich war es beim sehr überschaubaren Feld der Junioren, wo die Bandbreite der Ergebnisse von 26,60 Punkten bis lediglich 36,80 Punkte reichte. Da gab es eher kleine Probleme kurz vor dem Einritt. Reiter an Mutter: "Mama, Handschuhe." Mama an Tochter: "Handschuhe!" Tochter an Umfeld: "Wer gibt mir schnell sein E-Bike?" Es hat übrigens alles rechtzeitig geklappt.  "Wir haben heute deutlich mehr gute Ritte gesehen, eine große Bandbreite gab es beim Sitz der Reiter. Bei einigen Teilnehmer wird es in Zukunft deutlich bessere Noten geben, wenn sie weiter an der Durchlässigkeit ihrer Ponys und der Gleichmäßigkeit in der Aufgabe arbeiten" resümierte der Dr. Rainer Sprungmann nach der Dressur der jüngsten TeilnehmerInnen. Zu den Noten sei noch ergänzt, dass es sich zwar um nationale Prüfungen handelt, aber in Anlehnung an die internationale Wertung auf den Dressur-Koeffizienten verzichtet wurde.

Eine große Bandbreite wurde von den PonyreiterInnen auch auf dem Geländeplatz gezeigt: Golden Grove Simon / Ella Krüger übernahmen mit lediglich sieben Zusatzsekunden die Führung, Maruto / Maya Marie Fernandez und Penny Lane WE / Merle Hoffmann kamen mit 20 bzw. 26 Extrasekunden über die Ziellinie. Die einzige Doppel-Null schafften am Nachmittag Katleen / Amelie Nottmeier, die sich dadurch vom 17. auf den 5. Platz vorarbeiteten. Weitere neun der insgesamt 20 StarterInnen bewältigten alle 20 Hindernisse ohne Fehler.

Zehn der zwölf Juniorinnen kamen problemlos über die 20 Hindernisse, eine Verweigerung und ein Sturz stehen im Fence-Report. Kaya Thomsen hat ihre Führung nach der Dressur (Horseware's Barny) zu einer Doppelspitze ausgebaut und rangiert vor dem Springen mit Caspar auf dem zweiten Platz. Painter's Igor / Nicoletta Massmann gelang mit der einzigen Bestzeit der Sprung vom 11. auf den 4. Platz.

Die Aufgabe für die Jungen Reiter im Steno-Stil: 3.150 Meter mit einem 550er-Tempo, Bestzeit = 5:44 Minuten, 23 Hindernisse mit 32 Sprüngen. Zwei Stürze gingen glimpflich aus, zwei weitere Reiterinnen wurden nach je drei Verweigerungen gestoppt, ein Reiter hob nach zwei Stopps die Hand. Von der 16 verbliebenen StarterInnen kam eine Hälfte ohne Hindernisfehler über die Ziellinie. Zweimal löste das MIM-System aus (auch hier wurde das nationale Reglement durch die international vergebenen 11 Strafpunkte ersetzt), die übrigen sechs Pferde hielten jeweils einmal an. Doppelt vertreten ist in dieser Aufstellung die recht offene Hecke bei 12a, die auch schon einigen BuCha-Teilnehmer zum Verhängnis wurde. Sehr viel Holzkontakt verursachte der Sprung 9a, ein rot-weißer Steilsprung auf dem Hügel, der trotz des einladenden Vorbaus schlecht taxiert wurde. Für drei Reiterinnen folgten Vorbeiläufer an 9b (Trapez hinter dem Hügel), einmal wurde hier das MIM-System ausgelöst. Karl-Heinz Nothofer, der auch in diesem Jahr wieder die Kurse in die Landschaft gesetzt hat, meinte: "Für mich sah es so aus, als fehlte einigen Reitern nach der langen Pause einfach die Routine. Der Anritt ging bergauf, der Sprung, auch wenn es ein Steilsprung war, war mit dem weiten Vorbau sehr einladend gebaut."

Am besten meisterte Anna-Lena Schaf alle Anforderungen: Mit Debby (von 5 auf 3) war sie fehlerfrei nach 5:52 Minuten im Ziel, mit Fairytale benötigte sie genau eine Sekunde mehr. Let's go / Ben Philipp Knaak setzen ihre Erfolgsserie nach dem Wechsel der Altersklasse fort und verbesserten sich mit nur wenigen Zeitfehlern auf den zweiten Platz.

Mehr Informationen zu den jeweils Top-5 gibt es bei den Bildern.

Alle Ergebnisse hat Equi-Score:

https://results.equi-score.com/event/2021/14351/de

Eventing-Inside
DAS Magazin für den Vielseitigkeitssport