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23.10.2022-KK

Golden de Beliard AA ist Weltmeisterin des Jahrgangs 2016 - Dia Divina FRH wird 10.

Mit der einzigen Null-Runde des gestrigen Spitzentrios gewinnt Golden de Beliard AA mit Thomas Carlile das Championat 2022 vor HSH Connor mit Caroline Martin sowie Corimiro mit Sarah Bullimore.

Mit einem der elf fehlerfreien Ritte verbesserten sich Dia Divina FRH und Nadine Marzahl vom 17. auf den 10. Platz. Nach drei Abwürfen beenden Tullibards tick the Boxes und Pauline Knorr die Prüfung auf Rang 28, Lillet und Andreas Dibowski nach einem gefallenen Mauerkasten auf 35. Erfolgreichstes Pferd aus den deutschen Zuchtgebieten ist in diesem Jahr Baumann’s Dark Mark (mit Katja Weimann) auf dem 7. Platz.

Ein wahrhaft spannendes 6-jährigen-Finale boten 44 Pferde und Reiter den zahlreichen Zuschauern in Le Lion-d’Angers. Der fehlerträchtige Parcours hatte große Auswirkungen, sowohl für die Anordnung auf dem Siegerpodest, als auch auf die weitere Platzierung. Hinter den ersten Vieren sind sechs neue Paare in die Top-10 gesprungen. Nach einem 35. Rang in der Dressur ritten Cadell Z und Jasper Peters (BEL - 13. mit 33,40 Punkten) nach der erst dritten fehlerfreien Runde als 26. Springstarter noch in die Platzierung. Insgesamt 43 der ehemals 50 Paare beendeten die Prüfung mit einem Wertungsergebnis. Nach acht Jahren Pause hat Thomas Carlile mit Golden de Beliard AA sein nun 4. Championat hier gewonnen.


Dia Divina FRH
Hannoveraner-Stute *2016 von Diacontinus aus der Peppermint de Buissy AA von Ryon d’Anzes AA x Arlequin AA; Züchterin und Besitzerin: Dr. Susanna Kleindienst; Pfleger in Le Lion: Marco Krüger;
und Nadine Marzahl (10. mit dem Dressurergebnis von 33. Punkten)

„Gestern schon war sie spitze, richtig super. Sie war am Anfang ein bisschen sehr on fire, aber so ist sie, da muss man sie auch lassen. Sie ließ sich aber super reiten und hat sich von den vielen Zuschauern überhaupt nicht ablenken lassen. Sie war immer voll bei der Aufgabe und sie wollte einfach alles richtig machen.“ Auf die Frage nach dem Spaßfaktor streckte Nadine Marzahl den rechten Arm in Richtung Himmel und meinte: „Nicht messbar.“ Ihr eigener Eindruck zur Parcoursrunde: „Ich weiß, dass sie wirklich ein fantastisches Springpferd ist, das sind einfach ihre Stärken. Es fällt ihr auch tatsächlich leichter, nach dem Gelände zu springen, weil dann schon ein bisschen Energie raus ist. Sie sprang für mich überragend. Sie ließ sich gut reiten und wollte an keine Stange kommen, diese Abmessungen sind für sie eigentlich ein Witz. Ich muss versuchen, alle richtig zu machen, um ihr es nicht zu schwer zu machen - das Pferd will immer oben rüber. Sie hat absolut das Potenzial, auch nächstes Jahr hier am Start zu sein.“


Tullibards tick the Boxes
ISH-Wallach *2016 von Tullibards Bennys Legacy  aus noch näher zu recherchierden Mutter;  Z: Hans-Jürgen Kühnle; B: die Reiterin und Friedrich Lutter; P: Ute Thümler;
und Pauline Knorr (28. mit 49,30 Punkten - nach drei Abwürfen im Parcours)

„Die schnelle Runde gestern hat sich einfach so angeboten. Vom Gefühl war es alles in einem Fluss. Er galoppiert einfach wahnsinnig groß und hat das alles umgesetzt, was ich versucht habe, ihm zu vermitteln. Ganz zu Anfang war er hier und da mal beeindruckt, aber er hat mir immer zugehört und dann ist er so, wie wir das geübt haben, hier durchgeschnurt. Das war alles sehr selbstverständlich und macht mir Hoffnung. Das Springen war ein bisschen untypisch für ihn. Normalerweise ist er ein sehr guter Springer, war auch schon in Springpferdeprüfungen erfolgreich. Sicherlich war er von der Atmosphäre beeindruckt und sprang hier und da ohne Rücken. Aber ich will das jetzt mal nicht zu sehr überbewerten, weil ich weiß, was er kann und was wir können. Und wenn wir da jetzt im Winter dran arbeiten, und primär an der Dressur und das irische da noch ein bisschen ‘raus bekommen, dann kann das echt gut werden. Ich glaube, Timmy hat unheimlich viel mitgenommen. So ein Event zu haben, ist ja nicht normal. Die jungen Pferde lernen von den Eindrücken, gerade auch die Pferde, die nachher im größeren Sport gehen und dann auf solchen Plätzen mal wieder zu sehen sind. Das ist schon ganz gut, dass sie da mal reinschnuppern können. Am liebsten würde ich im nächsten Jahr wieder hier herkommen, das wäre jetzt so unser Plan und vom Gefühl her kann der später mal über was ganz Großes gehen“ fasste Pauline Knorr ihre Le Lion-Woche mit Tullibards tick the Boxes zusammen.


Lillet
Holsteiner-Stute *2016 von Livello aus der Princess L. von Calido I x Zarewitsch xx; Züchterin: Morena Petersen; Besitzer: BG Irenenhof in Döhle; Pflegerin: Wiebke Nicolaysen;
und Andreas Dibowski (34. mit 58,60 Punkten - inklusive der 4 Strafpunkte für den heutigen Abwurf)

Zunächst einen Blick zurück auf gestern warf auch Andreas Dibowski: „Mit so etwas rechnet man nicht, und wenn man ein so verlässliches Pferd hat, attackiert man ja nicht jeden Sprung als wenn das Pferd anhalten könnte. Insgesamt war das ein scheiß Wochenende, manchmal hat man solche Wochenenden. Letztes Wochenende lief alles perfekt. Da hatte ich auch zwei junge Pferde, da lief alles perfekt. Und hier lief von der Dressur bis heute zum Springen nix. Vorhin flog mir auf dem Abreiteplatz noch das Martingal um die Ohren und das wurde mir dann dort zum Verhängnis, wo ich sie zurückholen musste. Sie hat sich dann oben ‘rausgehoben und bricht im Körper total ab. Normal ist sie super, super vorsichtig; das hat man auch vorher gesehen, eigentlich will sie keinen Fehler machen. Es bleibt ein gutes Pferd. Es ist einfach super ärgerlich, da man mit den jungen Pferden um Qualifikationsergebnisse reitet, um dann auch weiter machen zu können. Und wenn man dann so einen Kurs mit neun Minuten im Bauch hat wie hier und es ist nichts wert, absolut nichts wert, dann fängt man nächstes Jahr wieder bei Null an. Das ist halt das, was total frustrierend ist - aber es ist halt wie es ist.“


Die Weltmeisterin 2022 der 6-jährigen Vielseitigkeitspferde:

Golden de Beliard AA

SF-Stute *2016 von Upsilon x Jalienny
mit Thomas Carlile (FRA - 1. mit dem Dressurergebnis von 27,60 Punkten)

Der Vizechampion:

HSH Connor

ISH-Wallach *2016 von Connor aus der Galwaybay Merstona von Mermus R
mit Caroline Martin (USA - 2. / 29,20 Punkte)

Die Bronzemedaille für:

Corimiro

SHBGB-Wallach *2016 von Amiro Z aus der Lilly Corinne von Lovis Corinth x Fierant xx
mit Sarah Bullimore (GBR - 3. / 30,40 Punkte)


Midnight Endeavour
ISH-Stute *2016 von By FEuture Trend aus der Annsfort coole Robin von Ricardo;
und Tom Jackson (GBR - 4. / 30,50 Punkte)

Dinathia
Hannoveraner-Stute *2016 von Diacontinus aus der Natschy von Natiello xx x Argentan I; Z: Werner Kaiser; B: Chevau AB; P: Hanna Johansson;
und Sara Algotsson Ostholt (SWE - 11. mit 33,20 Punkten - nach einem Abwurf im Parcours)

Die erste Seite der finalen Ergebnisliste


Alle Ergebnisse hält Worldsporttiming bereit:
https://results.worldsporttiming.com/event/122



22.10.2022-KK

Die WM der Nachwuchsstars - Tolle Geländeleistungen der jungen Pferde

Nach dem der zweite Tag der Dressur der 6-jährigen Vielseitigkeitspferde keinen Einfluss auf die Top-Rangierungen hatten, zeigte sich heute nach dem Gelände ein neues Bild hinter der nach wie vor führenden Kombination HSH Connor und Caroline Martin.

Corimiro / Sarah Bullimore sowie Golden de Beliard AA / Thomas Carlile rücken jeweils einen Platz nach vorne. Das Spitzenquintett wird durch Linkin Park K / Marcio Carvalho Jorge sowie Faro Imp / Kevin McNab, die sich um jeweils zwei Plätze verbessern. In der Reichweite der Platzierungsränge ritten sich Dia Divina FRH und Nadine Marzahl, die nach einer Doppel-Null-Runde nun 17. sind. Mit der schnellsten Cross-Runde (zusammen mit HSH Connor) galoppierten Tullibards tick the Boxes und Pauline Knorr bis auf den 27. Platz, Lillet und Andreas Dibowski sind nach einem Run-out in der Folge eines Reiterfehlers nun 35.

Der Verlauf des Samstags war mit dem der vergangenen Jahre vergleichbar: Die allermeisten Pferde kamen mit den 8:52 Minuten für die 4.663 Meter gut bis sehr gut zurecht. Knapp die Hälfte aller Paare absolvierte den von Pierre Michelet konzipierten Kurs fehlerfrei und blieb innerhalb der Bestzeit. Vier Mal gab es 20 Strafpunkte am Aussprung der schon gestern erwähnten letzten Kombination, einzig Andreas Dibowski hatte einen Run-out am A-Element. Beim ersten Wasserkomplex benötigten drei Paare einen zweiten Anlauf, ein Pferd stürzte hier. Nach der Aussage des Veranstalters sind Pferd und Reiter wohlauf. Es war der einzige Ausschluss am heutigen Tage. Ein Reiter hat den Ritt vorzeitig beendet, drei Pferde wurden vor dem Geländestart aus dem Wettbewerb genommen.

Der ehemalige Bundestrainer Hans Melzer fungiert in Le Lion-d’Angers für den verhinderten Peter Thomsen als Equipechef und stand am Abend für eine kurze Analyse der deutschen Paare zur Verfügung; hier seine Ausführungen:



Dia Divina FRH

Hannoveraner-Stute *2016 von Diacontinus aus der Peppermint de Buissy AA von Ryon d’Anzes AA x Arlequin AA; Züchterin und Besitzerin: Dr. Susanna Kleindienst; Pfleger in Le Lion: Marco Krüger;

und Nadine Marzahl (17. mit dem Dressurergebnis von 33. Punkten)

„Das hatte ich erwartet, dass sie so gut geht. Es ist in tolles Pferd und Nadine hat ein tolles Timing drauf. Das ist schon fast perfekt. Sie kann unheimlich viel Springen, kann auch mal einen Galoppsprung klein machen - alles was ich gesehen habe, war eine tolle Runde, sehr überlegt und trotzdem in der Zeit. Echt gut.“



Tullibards tick the Boxes

ISH-Wallach *2016 von Tullibards Bennys Legacy  aus noch näher zu recherchierden Mutter;  Z: Hans-Jürgen Kühnle; B: die Reiterin und Friedrich Lutter; P: Ute Thümler;

und Pauline Knorr (27. mit dem Dressurergebnis von 37,30 Punkten)

„Da war ich echt überrascht, das ging richtig gut. Das Pferd hat einen unheimlich großen Galoppsprung und Pauline hat an den entscheidenden Hindernissen die Kamplinie geritten und alles gut gemeistert. Sie hat das genau richtig gemacht, da er sich beim Zurücknehmen doch manchmal fest macht. Er ist ein gewaltg-starkes Pferd mit viel Selbstbewusstsein. An der letzten Kombination ist sie schräg zum Aussprung gekommen und er ist das trotzdem toll gesprungen. Da war ich echt beeindruckt. Einige haben ihn unterwegs gefilmt und das sah immer toll aus.“



Lillet

Holsteiner-Stute *2016 von Livello aus der Princess L. von Calido I x Zarewitsch xx; Züchterin: Morena Petersen; Besitzer: BG Irenenhof in Döhle; Pflegerin: Wiebke Nicolaysen;

und Andreas Dibowski (35. mit 54,60 Punkten)

„Lillet ging eine tolle Runde. Dibo hat da einfach einen  Fehler gemacht, den nimmt er auch voll auf seine Kappe. Sein Plan war, nicht zu groß über die Hecke zu kommen und dann die Distanz mit vier Galoppsprüngen zu nehmen. Aber er hat nicht gut gesessen, sondern einfach im leichten Sitz gesessen. Er meinte, sie sei noch nie vorbeigelaufen, aber es ist eine andere Nummer, wenn die Pferde vorher schon acht Minuten galoppiert sind. Da reagiert ein Pferd schon mal anders. Ansonsten, alles was man sehen konnte, hat die Stute echt super gemacht, das war sehr gut.“


HSH Connor

ISH-Wallach *2016 von Connor aus der Galwaybay Merstona von Mermus R

und Caroline Martin (USA - wie nach der Dressur 1. mit 25,20 Punkten)

Corimiro

SHBGB-Wallach *2016 von Amiro Z aus der Lilly Corinne von Lovis Corinth x Fierant xx

und Sarah Bullimore (GBR - nun Runner-up mit 26,40 Punkten)

Golden de Beliard AA

SF-Stute *2016 von Upsilon x Jalienny

und Thomas Carlile (FRA - 3. mit 27,60 Punkten)

Die erste Seite der Ergebnisliste nach dem Cross-Tag

Linkin Park K

KWPN-Wallach von Emir R aus der Pebbles NK von Pablo

und Marcio Carvalho Jorge (BRA - 4. mit 28,50 Punkten)

Faro Imp

Oldenburger Wallach *2016 von F-One USA aus der Carnival Imp von Master Imp xx x Carnival Night xx; Z; Martin Gronert;

und Kevin McNab (AUS - 5. von 29,10 Punkten)

Dinathia

Hannoveraner-Stute *2016 von Diacontinus aus der Natschy von Natiello xx x Argentan I; Z: Werner Kaiser; B: Chevau AB; P: Hanna Johansson;

und Sara Algotsson Ostholt (SWE - 7. mit 29,20 Punkten)  -  eine um sechs Sekunden verlangsamte Geländerunde hätte den 6. Platz eingebracht

United

Hannoveraner Wallach *2016 von Ucello aus der Erinea von Espri x Lemon xx; Z: Heinrich Böhmke;

und Max Warburton (GBR - 13. mit 31 Punkten)

Baumann’s Dark Mark

Westfalenwallach *2016 von Douglas aus der Hera von Heraldik xx x Polydor; Z: Alfons Baumann; B: Hofgut im Speß;

und Katja Weimann (AUS - 15. mit 31,40 Punkten)  -  das einzige Paar in den Top-15 mit Zeitfehlern im Gelände


Alle Ergebnisse und Listen hält Worldsporttiming bereit:
https://results.worldsporttiming.com/event/122



21.10.2022-KK

Die WM der Nachwuchsstars - Der Dressur zweiter Teil für den Jahrgang 2016

Nach dem Abschluss der Dressurprüfung der 6-jährigen Vielseitigkeitspferde auf den ersten fünf Plätzen aus wie gestern auch schon: HSH Connor / Caroline Martin führen vor MBF Back to back /Meabh Bolger, Corimiro / Sarah Bullimore, Golden de Beliard AA / Thomas Carlile und Quantas R / Ginny Thompson.

Einziges deutsches Paar am heutigen Freitag waren Dia Divina FRH und Nadine Marzahl, die vom 30. Platz in die Geländeprüfung starten werden. Lillet und Andreas Dibowski sind nun 23., Tullibards tick the Boxes 49. Die seit Anfang September den Titel „Bundeschampionesse“ tragende Dinathia und Sara Algotsson Ostholt wurden von den Richtern auf den 8. Platz gesetzt.


„Ich bin zufrieden, das Pferd ging entsprechend ihrer Möglichkeiten. Ich weiß, dass sie nicht der größte Traber ist, aber sie hat das alles ordentlich und korrekt gemacht. Sie war so ein bisschen an, dass hab‘ ich da drin gemerkt, aber sie ist auch noch nie in so einer Atmosphäre gegangen. Sie ging vor drei Wochen in Bad Segeberg, war dort deutlich entspannter und hat das erste Mal 29 Punkte gekriegt. Sie fühlte sich hier draußen gut an und das ein so junges Pferd da drinnen auch mal die Luft anhält und denkt ‚Was ist denn heute los‘, das finde ich ganz normal“ analysierte Nadine Marzahl kurz nach dem Ritt die Dressurvorführung und die 33 Punkte, die mit Ausnahme eines kleinen Ausreißers bei der Schlangenlinie durch die Bahn sehr gleichmäßig zustande kamen. Zwei Richter waren sich bis auf die zweite Stelle hinter dem Komma einig, die dritte Bewertung lag ganz knapp darunter.

Dia Divina FRH
Hannoveraner-Stute *2016 von Diacontinus aus der Peppermint de Buissy AA von Ryon d’Anzes AA x Arlequin AA; Züchterin und Besitzerin: Dr. Susanna Kleindienst; Pfleger in Le Lion: Marco Krüger; und Nadine Marzahl

Der Celler Landbeschäler Diacontinus als Vater von Dia Divina FRH, Dinathia und Diabella (*2015 und hier im CCI-3* am Start) gehört zu den populärsten Hannoveraner Springhengsten. Rittigkeit und Grundgangarten gehören zur vorteilhaften Vererbung des stattlichen Schimmels, der hier mit den beiden 6-jährigen Nachkommen aus besonders blutbetonten Müttern präsentiert.

In der Berichterstattung vom Bundeschampionat 2021 war bei E-I über die Dia Divina K-Mutter zu lesen: Die französische Mutter Peppermint de Buissy AA verfügt bereits über vier weitere sporterfolgreiche Nachkommen und bringt 88 Prozent reinen Blutanteil aus ihrer angloarabischen Springabstammung mit. Schon der 1,62m kleine Muttervater Ryon d'Anzex AA war im Parcours über Höchstabmessungen seiner eigenen Körpergröße von 1,60 unterwegs, mit Arlequin und Matador geht es für das deutsche Ohr mit geläufigen Namen französischer Parcourslegenden weiter. So wird Arlequin auch dem nicht-zuchtaffinen Beobachter als Vater des

Zeus ein Begriff sein, der einst von Georg Vorwerk nach Oldenburg geholt wurde und dort segenreich wirkte. Muttervater eben dieses Zeus war Matador, der auch bei Dia Divina als dritter Vater auftaucht. Das Springen ist dieser Stute ganz sicher mit in die Wiege gelegt worden, ihren hohen Blutanteil von weit über 60 Prozent und mit ihm flinke Reaktionen am Sprung dürften in der Verantwortung der flotten Franzosen liegen.

Nach diesem Beitrag hat sich Jochen Künneke bei uns gemeldet und die Ausführungen zur Dia Divina FRH-Mutter freundlicherweise ergänzt: „Ich habe die Mutter „Peppermint de Buissy AA“ vor rund 11 Jahren für die jetzige Besitzerin Dr. Susanna Kleindienst, Wien, nach langer Suche in Frankreich schließlich in Luxemburg gefunden und gekauft. Dahinter stand der Wunsch nach einer Blutstute für die Spring- bzw. Vielseitigkeitszucht … Der Vollständigkeit halber will ich aber noch eine Ergänzung zur Mutter der Peppermint anfügen: Die Stute Nidji war ein sehr erfolgreiches Springpferd. Sie war mehrfache Anglo-Championesse und französische Springmeisterin in der 1.40-Klasse. … Die Peppermint hat beim Vorbesitzer drei Fohlen gebracht, wir haben inzwischen 9 Nachkommen. Die älteste Stute von Stolzenberg war in Luhmühlen Siegerstute der Halbblutklasse und erhielt die hannoversche Prämienanwartschaft, geht in Österreich unter einem reinen Amateur … , hat u.a. eine CIC in Strzegom gewonnen und ist aktuell niederöstereichische Meisterin (***) geworden. Der Wallach Cloud von Coconut Cream hat soeben in England seine erste CCI**** beendet, zwei weitere von Count Bellini gehen erfolgreich in Vielseitigkeit bzw. Springen. Danach folgt Dia Divina. Ein 4-Jähriger von Finest (das Ziel der Anpaarung war eine Stute für den Erhalt des Mutterstammes für unsere Dressurpferdezucht - hat nicht geklappt) ist ein schicker und springfreudiger Wallach, danach kommen zwei Drei- bzw. Zweijährige von Rock Forever und Edward (der kann richtig springen!) und ein diesjähriges Hengstfohlen von L´Elu de Dun AA (wiederum der Wunsch nach einer AA-Stammerhalterin - hat wieder nicht geklappt, haben wir wiederholt).“


Dinathia
Hannoveraner-Stute *2016 von Diacontinus aus der Natschy von Natiello xx x Argentan I; Z: Werner Kaiser; B: Chevau AB; P: Hanna Johansson; und Sara Algotsson Ostholt (SWE - 8. mit 29,20 Punkten)

Die Frage, wie sie mit ihrem Pferd, sich selber und den Richtern zufrieden sei, beantwortete Sara Algotsson Ostholt mit entsprechender Diplomatie: „Ich bin mit meinem Pferd und mir sehr zufrieden. Ich habe die Aufgabe nicht gesehen, aber ich habe heute geritten, wie es unser Plan war. Sie war, wie alle Pferde, schon ein bisschen aufgeregt und um es beurteilen zu können, muss ich mir erst das Video anschauen. So bin ich aber erst einmal mit ihr zufrieden.“ Die 29,20 Punkte sind das Ergebnis einer durchweg gleichmäßigen Verteilung der Punkte auf dem Notenbogen, der maximale Unterschied zwischen den drei Richtern liegt knapp über einem Prozentpunkt.

Auch für Dinathia ziehen wir das BuCha-2021-Register: Die 46 Prozent Blutanteil verdankt sie ihrer Mutter Natschy, einer Tochter des Vollblüters Natiello xx, der ebenfalls in Celler Diensten stand. Natschy ist Halbschwester zu dem gekörten Hengst Levistan von Levisto Z, hat selber Springpferdeprüfungen gewonnen und verfügt über acht [mittlerweile neun] sporterfolgreiche Nachkommen. Prominenteste Vertreter dieses hannoverschen Stutenstammes sind die gekörten Hengste Wolkentanz I und II.


HSH Connor
ISH-Wallach *2016 von Connor aus der Galwaybay Merstona von Mermus R und Caroline Martin (USA - 1. mit 25,20 Punkten)

MBF Back to back
ISH-Wallach *2016 von Metropole aus der Aughmore Irokos Dream vom Iroko und Meabh Bolger (IRL - 2. mit 25,30 Punkten)

Die Top-30 nach der Dressur


Faro Imp
Oldenburger Wallach *2016 von F-One USA aus der Carnival Imp von Master Imp xx x Carnival Night xx; Z; Martin Gronert; und Kevin McNab (AUS - 7. mit 29,10 Punkten)

United
Hannoveraner Wallach *2016 von Ucello aus der Erinea von Espri x Lemon xx; Z: Heinrich Böhmke; und Max Warburton (GBR - 20. mit 31 Punkten)

Casablanca II
Holsteiner Stute *2016 von Livello aus der Brisante von Calido I x Cassini I; Z: Herbert Rathmann; und Noor Slaoui (MAR - 25. mit 31,70 Punkten)  -  da springt die 3/4-Verwandschaft zu Lillet direkt ins Auge


Die Stimmen der ReiterInnen zum Geländekurs erscheint gesammelt in dem Bericht für die 7-jährigen Pferde.

Alle Ergebnisse und Listen hält Worldsporttiming bereit:
https://results.worldsporttiming.com/event/122



20.10.2022-KK

Die WM der Nachwuchsstars - Der Dressur erster Teil für den Jahrgang 2016

Der ISH-Wallach HSH Connor hat mit Caroline Martin (USA) am ersten Tag der Weltmeisterschaft der Jungen Vielseitigkeitspferde von den Richtern die Bestbewertung erhalten. Nur 1/10 Punkt weniger erhielt mit MBF Back to Back (unter Meabh Bolger - IRL) ein weiterer ISH-Vertreter. Die britische Kombination Corimiro / Sarah Bullimore rangiert nach 25 von 50 Paaren auf dem dritten Platz; 13. sind Lillet / Andreas Dibowski, Tullibards tick the Boxes / Pauline Knorr bilden aktuell das Ende der Rangierung.


Lillet
Holsteiner-Stute *2016 von Livello aus der Princess L. von Calido I x Zarewitsch xx; Züchterin: Morena Petersen; Besitzer: BG Irenenhof in Döhle; Pflegerin: Wiebke Nicolaysen; mit Andreas Dibowski

„Vom Gefühl her hätte ich jetzt nicht viel anders machen können und bisher ist sie ja eigentlich auf den Turnieren immer sehr, sehr gut weggekommen. Die Punktzahl finde ich  jetzt nicht so aussagefähig, aber wenn ich in so einer Dressur Fünfter von acht Startern bin, ist das schon sehr frustrierend“ ließ Andreas Dibowski einige Minuten nach seinem Ritt mit Lillet einen kleinen Einblick in sein Innenleben zu. „Eigentlich hat das Pferd nichts verkehrt gemacht.“ Im Ergebnis (31,40 Punkte) waren sich Tim Downs (GBR - Richter bei C), Laure Eslan (FRA - E) und Felicisimo Aguado Arroyo (ESP - M) bis auf etwas mehr als einen halben Prozentpunkt einig, in den Einzelrangierungen sind es die Plätze 11, 14 und 12. Ganz überwiegend bewegen sich die Punktvergaben zwischen 6,5 und 7, für den Mitteltrab und den Arbeitsgalopp sind zwei achten vermerkt, das Rückwärtsrichten war der Auswuchs in die andere Richtung (6 - 5,5 - 6 / Kommentar von Hans Melzer, der als Equipechef den verhinderten Bundestrainer Peter Thomsen vertritt: „Das war etwas zäh.“).

Eine ausführliche Beschreibungen zu Lillets den Pedigree haben wir zum Bundeschampionat verfasst. Hier ist der direkte Weg dahin


Tullibards tick the Boxes
ISH-Wallach *2016 von Tullibards Bennys Legacy  aus noch näher zu recherchierden Mutter;  Z: Hans-Jürgen Kühnle; B: die Reiterin und Friedrich Lutter; P: Ute Thümler; mit Pauline Knorr

Tullibards tick the Boxes (37,30 Punkte) sah im Viereck so aus, als freue er sich schon auf Samstag. Der große Gang war eingelegt, alles war auf Vorwärts ausgerichtet. Der Notenspiegel gibt ein nahezu konstantes Niveau wider, keinerlei großen Ausreißer. Etwa eine Stunde nach ihrem Ritt war Pauline Knorr immer noch leicht geknickt: „Tatsächlich war ich nach meinem Ritt schon ein klein wenig enttäuscht, aber auf der anderen Seite kommt gleich der Ausbilder in mir wieder hoch, der sagt, es sind junge Pferde, da kann man nicht immer alles im Griff haben oder beeinflussen. Obwohl wir ja schon in Arville und Jardy waren, war er hier und da doch schon beeindruckt von dieser Kulisse hier - das kennt er so noch nicht. Dazu fällt es ihm körperlich noch nicht so leicht, einfach loszulassen und das so dann abzurufen, wie er es in dieser Saison schon gezeigt hat. Eigentlich ging er immer sehr konstant zwischen 29 und 32 Punkten und das ist für ihn, der noch sehr im Wachstum steht, echt schon eine ganz gute Leistung gewesen. Hier merkte man ihm das dann doch an, wenn er ein bisschen abgelenkt ist, dass er dann in seine körperlichen Schwachpunkte hineinfällt.“

Vater des in Irland gezogen Fuchses ist der 2008 geborene Oldenburger Lupicor x Voltaire x Acord II-Sohn Tullibards Bennys Legacy, der unter amerikanischer Flagge Springen bis 1,60 Meter erfolgreich meistert. Seine ersten Nachkommen sind auf der britischen Insel bereits in 3*- und 4*-Prüfungen im Einsatz, andere im Springparcours bis 1,40 m.

Die Recherche auf der mütterlichen Seite gestalte sich schwieriger: Die FN-Datenbank verzeichnet nur den Namen Fairy Bride xx ohne weitere Vorfahren. Bei der FEI trägt die Mutter den Namen Fairy Belle und ist dort Hannoveranerin, die in Russland registriert sein soll. Den Namen des dort verzeichneten Muttervaters in der FN-Datenbank eingegeben, erscheint ein Connemara-Hengst. Der Mitbesitzer Friedrich Lutter nahm die Rückfrage ziemlich locker: „Die Mutter habe ich gesehen, sie sah schon wie eine irische Vollblüterin aus. Andererseits wollte meine Frau immer ein Connemara-Pony haben…“ und lachte dabei. Eine Vollblutdatenbank kennt den „angeblichen“ Muttervater sowohl als Vollblüter, als auch als Connemara-Pony.


Corimiro
SHBGB-Wallach *2016 von Amiro Z aus der Lilly Corinne von Lovis Corinth x Fierant xx und Sarah Bullimore (GBR - 3. mit 26,40 Punkten
Gestern in „Die Klasse von 2018“ ging es u. a. um Corouet von Balou de Rouet, den mütterlichen Halbbruder des Corimiro, der in Oldenburg eingetragen wurde

Golden de Beliard AA
SF-Stute *2016 von Upsilon x Jalienny und Thomas Carlile (FRA - 4. mit 27,60 Punkten)
Upsilon war 2014 5. in Le Lion und konnte ein Jahr später das Championat auf dem zweiten Platz beenden; mit seinem ständigen Reiter Thomas Carlile siegte er bis 3* (alt), musste aber krankheitsbedingt aus dem Sport genommen werden; sieben seiner Nachkommen sind in diesem Jahr hier am Start

Quantas R
Hannoveranerwallach *2016 von Qualito aus der Galaxy R von Grey Top x Zeus; Z: Werner Rückgauer; und Ginny Thompson (NZL - 5. mit 28,30 Punkten)


Baumann’s Dark Mark
Westfalenwallach *2016 von Douglas aus der Hera von Heraldik xx x Polydor; Z: Alfons Baumann; B: Hofgut im Speß; und Katja Weimann (AUS - 6. mit 29,20 Punkten)

Charlotte
DSP-Stute *2016 von Carleyle aus der Delia von Drakdream x Wells Fargo; Z: Diana Zarth; und Beatrice Maggi (ITA - 11. mit 31,20 Punkten)
Mit Julia Franziska Langwaldt war Charlotte im vergangenen Jahr Teilnehmerin an der Goldenen Schärpe in Crawinkel



Auf die Rückfrage nach dem irischen Pferd im knapp bemessenen deutschen Lot erläuterte Hans Melzer: „Am Anfang der Saison ist die Liste mit den potentiellen Le Lion-Kandidaten immer recht lang. Im Laufe des Jahres gibt es aber immer auch Verschiebungen, da kommt mal einer dazu, ein anderer verletzt sich vielleicht. Vor der Nominierung waren in diesem Jahr noch vier Pferde übrig und Peter [Thomsen] hat dann streng nach den bisherigen Leistungen entschieden und den dritten Platz aus unserem Kontingent an Pauline [Knorr] vergeben.“

Morgen um 9 Uhr beginnt der zweite Teil der Dressur für die 6-jährigen Eventer; Dia Divina FRH und Nadine Marzahl starten um 11.54 Uhr.

Alle Ergebnisse und Listen hält Worldsporttiming bereit:
https://results.worldsporttiming.com/event/122



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