.28.09.2025 - KK

E-I-fokussiert: Annelie Lübbeke

Familienbande hoch was auch immer: Das Pferd CARAMIA selber gezogen, die Mutter FLORETTA ebenso, auch die beiden Stuten-Generationen davor waren bereits in der Familie verankert und dazu selber Mutter von Libussa, hinter all dem steht Annelie Lübbeke. Die 1971 in Stade geborene und nun die der Nähe von Cuxhaven heimische Allrounderin, die in ihrer aktiven Reitsportkarriere Dressuren bis zur schweren Klasse gewonnen hat, war -natürlich- auch in Blenheim an der Seite von CARAMIA und Libussa. Stilvoll im LKW der Familie war Zeit für einen Austausch.


Eventing-Inside: Unsere Wege haben sich bislang einzig auf den Turnierplätzen gekreuzt. Welches Ziel müsste ich für einen Hausbesuch ansteuern?

Annelie Lübbeke: Wir wohnen in der Wingst, haben dort 1999 einen Resthof gekauft. Auf dem sind unsere drei Kinder aufgewachsen sind und wir mit rund einem Dutzend Pferden zuhause.


E-I: Wie bist Du zum Pferd und zum Pferdesport gekommen?

A L: Die Pferde sind in meiner Familie sehr verwurzelt. Mein Großvater hat schon gezüchtet, auch meine Großmutter und meine Eltern. Mein Mann und ich haben von meinen Eltern ein Pferd zur Hochzeit geschenkt bekommen und dieses Pferd LAFALDA, ist die Großmutter von CARAMIA. Sie war damals zweijährig und da erinnere ich mich genau, da habe ich mich sehr gefreut, weil sie ein Kind aus meiner Lieblings-GRANDE-Stute war.“


E-I: Bei dem Umfeld - konntest Du eher laufen oder reiten?

A L: Wahrscheinlich erst reiten.


E-I: Wie ging es weiter, als Du laufen konntest?

A L: Ich bin studierte Ökotrophologin, hab‘ damals in Kiel studiert, bin aber jetzt Hausfrau und Mutter und für alles zuständig, für Haus und Hof und alles Mögliche. Dazu unterstütze ich meinen Mann in seiner Tierarztpraxis.


E-I: Welche Erinnerungen hast Du an Euer erstes gemeinsames Championat?

A L: Wir zählen die Goldene Schärpe mit zu den Championaten, international war es 2016 in Aarhus-Vilhelmsborg. Das war die Pony-Europameisterschaft bei der auch Calvin [Böckmann] und Leni [Anna Lena Schaaf] dabei waren und auch Konstantin Harting. Leni, Calvin und Libussa standen da schon zusammen auf dem Podest [als Team-Europameister].


E-I: Hast Du ein Pferd besonders in Herz geschlossen?

A L: Bei mir gibt es viele Lieblingspferde, da kann ich keines herausnehmen. Alle Kinder aus der LAFALDA-FLORETTA[Mutter von CARAMIA]-Linie schätze ich sehr.


E-I: Auf welches Turnier fährst Du besonders gern?

A L: Da habe ich mehrere. Dazu gehört natürlich Luhmühlen und diese ganzen großen Turniere wie Kentucky und Blenheim, das waren schon ganz besondere Erlebnisse.


E-I: Was schätzt Du an Libussa mit den Augen der Pflegerin?

A L: Sie präsentiert immer ihr Pferd und nicht sich, sie stellt sich praktisch hinter die Bedürfnisse des Pferdes. Auch beim Reiten habe ich das Gefühl, dass sie sich so tief konzentriert und im Pferd steckt, dass dabei eine harmonische Geschichte herauskommt, also harmonisches Reiten.


E-I: Und die Augen nun auf CARAMIA…

A L: Sie hat dieses ‚will to please‘, sie will immer alles gut machen, sie will immer unbedingt das Beste geben, immer das Allerbeste, immer einhundert Prozent.


E-I: Wie sieht es mit den Kontakten zu den anderen PflegerInnen aus?

A L: Die Kontakte sind überraschend nett gewesen. Gerade in diesem Jahr der Flug nach Kentucky und zurück mit den anderen Pflegern aus Amerika, aus Finnland, aus Deutschland, das hat mir unheimlich viel Spaß gemacht. Ich fühle mich tatsächlich ein bisschen mütterlich dazwischen, aber ich kann auch viel lernen von den jungen.


E-I: Mit welchen Dingen beschäftigst Du Dich neben den Pferden?

A L: Ich bin ja in der Tierarztpraxis beschäftigt, versorge dazu Haus und Hof mit den zwölf Pferden, darunter zwei bis vier Reitpferde. Einen großen Raum nimmt natürlich auch Libussa mit den Turnieren ein. Ich komme dann nach Warendorf, helfe ihr mit und fahre, wenn ein LKW-Fahrer gebraucht wird. Zuhause steige ich am liebsten jeden Tag selber in den Sattel. Meine Familie und die Pferde sind eigentlich Beruf und Hobby gleichzeitig.


E-I: Auch wenn es wahrscheinlich selten vorkommt, was machst Du an einem Wochenende ohne Turnier?

A L: Dann genießen wir es sehr, sehr, zuhause zu sein.


E-I: Und wenn Urlaub angesagt ist?

A L: Urlaub machen wir gemeinsam mit den beiden Jungs - auf einem Turnier, auf dem Libussa reitet.


E-I: Annelie, danke, dass Du mitgemacht hast - und der ganzen Familienbande dann ein spannendes und erfolgreiches Euro-Wochenende.

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