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08.10.2023 - KK

Nicolas Touzaint, die Franzosen und das belgische Team triumphieren in Boekelo

Mit ihrem Dressurergebnis beenden DIABOLO MENTHE und Nicolas Touzaint das CCI-4*-L in der niederländischen Provinz Overijssel und sorgen für den ersten französischen Erfolg seit SCIROCCO DE GERS / Thomas Carlile in 2014. Ihren zweiten Platz nach dem Gelände sicherten DUCATI D’ARVILLE und Lara de Liedekerke-Meier durch eine Punktlandung ab, während MHS SEVENTEEN und Ros Canter vom 5. auf den 3. Platz sprangen.

Als bestes deutsches Paar treten D’ACCORD FRH und Christoph Wahler, die mit einem Abwurf 12. werden, die Heimreise auf den Klosterhof an. Mit zwei Fehlern rutschen TSF POLARTANZ und Felix Etzel auf den 16. Platz und stehen damit in der Ergebnisliste direkt über CHECKOVICH und Arne Bergendahl, die einen Springfehler mit in die Wertung nehmen. Zwei Zeilen tiefer tauchen TIMMO und Nicolai Aldinger auf, die ebenfalls eine Stange auf den Boden beförderten. Von den sieben in der Wertung verbliebenen deutschen Paaren gelang einzig TSF SOLARA und Rebecca-Juana Gerken eine Nullrunde.



D’ACCORD FRH und Christoph Wahler (12. mit 34,50 Punkten nach Rang 27 aus der Dressur)

*2012 in Holstein, Wallach von DIARADO aus der ANETTE von AARKING xx x WALHALL

Züchterin:  Christa von Paepcke, Lehmkuhlen
Besitzer: Hendrik von Paepcke und Stefan Haupt

„Am Ende muss man sagen, hat das Pferd richtig viel richtig gut gemacht. Wir hatten heute einmal so ein kleines Rittigkeitsproblem, wo ich vor dem Steilsprung mit meiner Hilfe vielleicht etwas spät gekommen bin. Das war einfach ärgerlich, weil ich glaube, wenn ich ihn da etwas schneller rittig und etwas schneller bei mir gehabt hätte, hätte das heute eine ziemlich schöne Nullrunde werden können. Deshalb ärgere ich mich ein bisschen, aber insgesamt bin ich schon hauptsächlich stolz, dass er das so gut gemacht hat“ resümierte Christoph Wahler seine Sonntagsrunde mit D‘ACCORD FRH.



TSF POLARTANZ und Felix Etzel (16. mit 36,40 Punkten nach Rang 10 aus der Dressur)

*2011, Trakehner Hengst von KONVOI aus der POLARFREUDE II von HERALDIK xx x HABICHT

Züchterin und Besitzerin: Ulrike Malter, Schneckenlohe

Die Konkurrenz hatte TSF POLARTANZ und Felix Etzel (16. mit 36,40 Punkten) einen Podestplatz quasi auf dem Silbertablett präsentiert. Bis zur letzten Linie sah auch alles gut aus. OK, mal etwas Holzkontakt, mal etwas Glück - aber alle Stangen waren oben geblieben. Am gelb-schwarzen Oxer-Einsprung zur zweifachen Kombination erwischte es sie dann doch und als sei da noch Platz, fielen am blauen Schlussoxer beide Stangen.



Ein glückliches Duo: Arne und Helmut Bergendahl am Ende des erfolgreichen Holland-Wochenendes

CHECKOVICH und Arne Bergendahl (17. mit 36,40 Punkten nach Rang 39 aus der Dressur)

*2007 in Westfalen, Wallach von CHEQUILLE aus der SOUL SISTER von SIR SHOSTAKOVICH xx x BOSS

Züchter: Heinrich Bergendahl, Hamminkeln
Besitzer: Helmut Bergendahl

Mit einer weiteren 4*-Platzierung endet für CHECKOVICH und Arne Bergendahl (17. - 36,40 Punkte incl. eines Abwurfs an Sprung 3) der gemeinsame Erfolgsweg, an dessen Beginn Anfang Juni 2011 der Sieg in einer Eignungsprüfung mit Gelände in Schwalmtal stand.

Arne: „Eigentlich war es da drinnen sehr gut. Er fing super an, aus der Wendung heraus bin ich dann vielleicht etwas viel hingeritten und wir hatten den Fehler. Er sprang dann aber super weiter, was wir in diesem Jahr auch schon anders hatten. Aber das ganze Jahr war in Ordnung und heute sprang er eigentlich so gut, wie letztes Jahr. Für uns war das hier heute eine gute Runde. Gestern, das war noch besser. Er war super motiviert und der Kurs war super für uns. Ich konnte ihn die ersten drei Minuten einfach rennen lassen und war 40, 50 Sekunden vor der Zeit. Das hat sich bei den technischen Aufgaben später relativiert, aber auch da war er schön beieinander und gut am Sprung. Das hat echt Spaß gemacht.“



TIMMO und Nicolai Aldinger (19. mit 36,50 Punkten nach Rang 26 aus der Dressur)

*2010 in Holstein, Wallach von TIMOLINO xx aus der WINDGOLD von CARLOS DZ x CORONADO

Züchter: Ole Lehmann, Grästen
Besitzer: Jutta & Michael Spethmann und Cornelia & Dieter Aldinger

Bis zum vorletzten Hindernis lief für TIMMO und Nicolai Aldinger (19. mit 36,50 Punkten) alles nach Plan, dann rollte die oberste Stange bei 11a aus den Auflagen.

Nico: „Es ist schade mit dem Fehler, ärgerlich. Ich hätte ein bisschen mehr Galopp durch die Wendung reiten können oder vielleicht sogar müssen. So war ich ein bisschen dicht dran. Sonst sprang er super, er fühlte sich mega an, war fit und motiviert. Es ist schön, so in den Winter zu gehen. Im Gelände war er gestern super. Im Nachhinein sind die drei Sekunden jetzt ärgerlich, weil sie mich sieben Plätze gekostet haben.“


Die Belgier, die im Nationenpreis  auf den dritten Rang hinter den Franzosen und Briten ritten, sicherten sich die FEI-Serie für 2023. Dem Bundesadler wurden die Flügel mächtig gestutzt: Nach den gestrigen Stürzen und den heutigen Abwürfen leuchtet die rote Laterne auf dem Horst. Rein theoretisch ist der Blick auf die drei besten D-Ergebnisse, die für einen zweiten Platz gereicht hätten.

Nachdem DUCATI D’ARVILLE und Lara de Liedekerke-Meier (BEL) mit zwei Zeitstrafpunkten genau das Ergebnis von MHS SEVENTEEN und Ros Canter (GBR) erreichten, profitierten sie in der Endabrechnung von ihrer gestrigen Punktlandung, da das britische Paar zehn Sekunden unter der Bestzeit das Ziel erreicht hatte. Damit war der Weg frei für den französischen Europameister von 2003 und 2007 und den 10-jährigen DIABOLO MENTHE, die zwar immer noch ohne Springfehler durch den Parcours kommen mussten, sich aber auf dem Weg über die zwölf Hindernisse sieben Extra-Sekunden hätten leisten können. Es ging aber auch ohne ‚hätten können‘. Für die Le Lion-Dritten von 2020 war es der erste 4*-L-Sieg im dritten Anlauf nach Saumur (3.) und Lignières (2.) im vergangenen Jahr. Der 43-jährige Franzose wiederholte damit seinen Erfolg aus 2006 (mit TATCHOU).


Rollt sie raus oder bleibt sie liegen - ein banger Augenblick…

DIABOLO MENTHE und Nicolas Touzaint (FRA - die 2023-Boekelo-Sieger mit dem Dressurergebnis 25,40 Punkten [3. Platz] )

*2013, beim SF eingetragener Wallach von SCAREFACE DE MARS aus der CORI VAN DE HELLE von CAESAR VAN DE HELLE

Züchterin Laetitia de Moustier
Besitzer: Francoise Niclaus, SC Mezard Sports

DUCATI D’ARVILLE und Lara de Liedekerke-Meier (BEL - 2. mit 28,60 Punkten)

*2010 in Hannover, Wallach von DIARADO aus der PRICILLA von PERPIGNON x MONT DU CANTAL  AA

Züchter: Wolfgang Rüsch, Bredenbeck
Besitzer: Five Star Eventers und Lara de Liedekerke-Meier

MHS SEVENTEEN und Ros Canter (GBR - 3. mit 28,60 Punkten)

*2013, beim ISH eingetragener Wallach von CALLAHAN aus der MHS DANCING QUEEN von QUIDAM

Einer geht noch:
Mit ihrem zweiten Pferd
DASSETT COOLEY DUN (*2006 bei unbekannter Herkunft) ritt Ros bis auf den achten Platz (32,30 Punkte)


COOLEY SNAPCHAT und Selina Milnes (GBR - 4. mit 29,90 Punkten)

*2014, beim ISH eingetragener Wallach von KANNAN aus der ANABEE ARKANSAS von ARKANSAS

BASTIA DE L’EBAT und Luc Chateau (FRA - 5. mit 30,20 Punkten)

*2011, beim SF eingetragener Wallach von PROPRIANO DE L'EBAT aus der JULIE DU TERROIR von SARASTRO

DACAPO und Laura Collett (GBR - 6. mit 30,90 Punkten)

*2009 in Holstein, Wallach von DIARADO aus der TOSCA VII von CANTURO x LOUTANO

Züchterin: ZG Bock und Eggert
Besitzer: Diana Chappell, Gillian Morris-Adams, Alison Smedley, Michael Smedley, Carolyn Taylor


JARILLO und Tim Price (NZL - 7. mit 31 Punkten)

*2014, beim KWPN eingetragener Wallach von DANTOS aus der FIORILLA von ALICANTE

DAO DE L’OCEAN und Felix Vogg (SUI - 9. mit 33,40 Punkten)

*2013, beim SF eingetragener Wallach von KANNAN aus der HEDDY von HERALDIK xx

EMBRUN DE RENO und Karim Florent Laghouag (FRA - 10. mit 33,90 Punkten)

*2014, beim SF eingetragener Wallach von ELIOTT MC aus der HAMARIS D'ENFER von TAMARIS DES ETANGS


CASPIAN und Louise Romeike (SWE - 11. mit 34,50 Punkten)

*2014, beim ZfDP eingetragener Wallach von L.B. CRUMBLE aus der O-HERALDIKA von HERALDIK xx x LANTAAN

Züchter: Hans Dieter Beil, Jahrsdorf
Besitzer: Claas Hermann Romeike

Die Belgier: Sie gewannen in dieser Saison den Auftakt in Montelibretti, waren Runner up in Chatsworth, Millstreet, Jardy sowie beim Heimevent in Arville und sicherten sich nun in Boekelo mit weitem Abstand die FEI-Nationscup-Serie 2023.



Acht Jahre nach ihrem ersten 4*-L-Start (ebenfalls hier in Boekelo) beenden FRH BUTT‘S AVONDALE und Anna Siemer (60. mit 60,80 Punkten) den holländischen Herbstklassiker mit einem Abwurf (6). Für TSF SOLARA und Rebecca-Juana Gerken (66. mit 65,70 Punkten) steht nun nach Strzegom die zweite fehlerfreie 4*-Springrunde in der Datenbank.

Bei CITIUS und Ben Leuwer (74. mit 82,80 Punkten) mussten die Parcourshelfer drei Mal (6 und beide Sprünge der zweifachen Kombination) die Stangen wieder in die Auflagen legen. Brandon Schäfer-Gehrau hatte FRÄULEIN FRIEDA noch vor der Verfassungsprüfung aus dem Wettbewerb genommen.

Der Fence-Report verzeichnet 31 fehlerfreie Runden (TD Karl-Heinz Nothofer: „Das waren zu viele…“), davon 23 in der erlaubten Zeit. Ein Stopp ist eingetragen und 84 Springfehler, die sich auf alle 15 Sprünge der 12 Hindernisse verteilen. Besonders anfällig war der letzte Sprung, der 17 Mal wieder aufgebaut werden musste. Insgesamt beendeten 79 Pferde (71% wie in den letzten beiden Jahren auch) dieses CCI-4*-L in Wertung.


In Anlehnung an die SAP ESCADA FRH-Ingrid Klimke-Notiz von Freitag: UTRILLO DE HALAGE und Jean Lou Bigot (FRA) kamen als 99. aus der Dressur, haben jetzt immer noch dieselbe Punktzahl - sind aber als 24. noch platziert.


Die Sieger DIABOLO MENTHE und Nicolas Touzaint -  HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!!
Und auf ein Wiedersehen vom 10. bis zum 13. Oktober 2024


Alle Listen sind hier:

https://www.rechenstelle.de/de/veranstaltungen/2023/boekelo/



07.10.2023 - KK

Tolles Quartett rettet den großen Wasserschaden

Nach einem sehr spannenden Geländetag in Boekelo verbesserten sich TSF POLARTANZ und Felix Etzel durch eine Doppel-Null-Runde auf den vierten Platz. Ohne Team-Weisung verbesserten sich D’ACCORD FRH und Christoph Wahler bis auf Rang 11. Mit der dritten weißen Weste ritten CHECKOVICH und Arne Bergendahl auf Rang vierzehn, unmittelbar gefolgt von TIMMO und Nicolai Aldinger. DIABOLO MENTHE und Nicolas Touzaint haben vor dem Abschlussspringen die Führung vor DUCATI D’ARVILLE und Lara de Liedekerke-Meier sowie DACAPO und Laura Collett übernommen.

Für die nach der Dressur so gut rangierten deutschen Damen Julia Krajewski und Anna-Lena Schaaf endete der sportliche Ausflug zu den niederländischen Nachbarn mit einem unfreiwilligen Bad im zweiten Wasserkomplex.

Noch am späten Abend verschob sich das Klassement dieses CCI-4*-L-Events immer wieder durch Korrekturen bei Missed Flags und ausgelösten Sicherheitssystemen. Zunächst rangierten TSF POLARTANZ und Felix Etzel mit dem Dressurergebnis von 28,40 Punkten gar auf dem dritten Platz. Nachdem wir uns am Freitag einige Male verfehlt hatten, erzählte Felix am Rande der Pressekonferenz von seinem ganz persönlichen Geländetag:

„Der Sprung in der Ergebnisliste ist natürlich ein toller Schritt. Mit dem späten Startplatz hatte ich natürlich viel Zeit, dass ganze Geschehen zu beobachten und hab‘ gemerkt, dass da ganz schön viel passiert und, wenn ich heute ein bisschen kämpfe und mein Pferd mitmacht, haben wir gute Chancen, richtig etwas zu reißen. Das hat mich dann umso mehr motiviert.“

TSF POLARTANZ und Felix Etzel (4. mit 28,40 Punkten) am Hühnerhaus, dem vorletzten der 30 Hindernisse

*2011, Trakehner Hengst von KONVOI aus der POLARFREUDE II von HERALDIK xx x HABICHT

Züchterin und Besitzerin: Ulrike Malter, Schneckenlohe

Peter Thomsen: „Felix hatten wir erst auf der Reserveliste, da wir nur zwölf Startplätze hatten. Nach seinem Strzegom-Sieg konnte er dann auch hier reiten. Ich glaube, dass ihn dann auch der Ehrgeiz gepackt hat, es mal richtig zu zeigen. Er hat genau die Reaktion gezeigt, die ich mir Wünsche, er hat einfach gezeigt, was er mit seinem Pferd kann und eine starke Geländeleistung abgeliefert - und darauf kann er erstmal Stolz sein.“

Am Morgen hatte er seinen Gemütszustand noch mit einem „Ich bin positiv angespannt“ charakterisiert. Am späten Nachmittag klang es dann so: „Natürlich wird man ein bisschen nervöser, wenn man den ganzen Tag das Geschehen sieht, aber man hat natürlich auch mehr Zeit, sich einen Plan zu machen, man kann das mehr kalkulieren. Für mich war es heute ein Vorteil, zum Schluss zu starten. Am zweiten Wasser kommt für die Pferde alles unheimlich schnell, das zu taxieren ist schwierig. Sie sehen nicht, wie tief es ins Wasser herunter geht. Da habe ich einfach das Glück, dass POLARTANZ das gut erkannt hat und dann sehr rational gesprungen und gut gelandet ist - und dann ging’s direkt weiter. Ich hatte schon den gleichen Plan, durch die anderen Reiter war ich mir dann nur noch sicherer, dass ich wirklich nach dem Oxer einmal außen bleiben muss, einmal aufnehmen muss, Zeit für die Wendung nehmen, so dass POLARTANZ wirklich drei Galoppsprünge Zeit hat, das zu sehen und vor allem nicht zu groß hinzukommen. Manche, die ein bisschen groß hinkamen, die sind richtig enorm reingeflogen und hatten dadurch ein bisschen Probleme in der Landung. Die Linie war wichtig und natürlich viel das Pferd. Es geht schnell und man ist natürlich auch davon abhängig, dass das Pferd die Aufgabe richtig liest. Da habe ich einfach Glück, dass mein Pferd sehr clever ist.“

Ein weiterer Knackpunkt auf der guten 5.700 Meter langen Geländestrecke war die Kombination mit zwei schmalen Sprüngen, die aus einer Linkswendung im Anschluss an einen mächtigen Oxer zu springen war: „Das ließ sich mit den geplanten fünf und drei Galoppsprüngen sehr gut reiten. Das war für uns ohne Probleme. Tatsächlich habe ich auf der ganzen Strecke keine Überraschungen erlebt. Beim ersten Wasser und an der Kante hatte ich mich entschieden, mit fünf und vier jeweils einen mehr zu reiten. Die Idee hatte ich schon beim Abgehen und das wurde dann auch bestätigt über den Tag. Für mein Pferd hat das super funktioniert. Ich spreche diese Dinge natürlich mit den Trainer ab, bespreche das auch mit den anderen Reitern, aber ich finde,

wichtig ist, dass man am Ende selbst eine Entscheidung trifft und selber einen Plan hat, da man selbst die Pferde am besten kennt. Da sind die ganzen Eindrücke, die man aus dem Training und von den letzten Turnieren, all diese Puzzlestücke, die haben die anderen ja gar nicht. Sie können dir eine grobe Empfehlung geben, dann musst du das auf die selber herunter brechen.“

Drei Sekunden Reserve hatte das Paar aus Warendorf im Ziel: „Am Anfang dachte ich, dass das heute ein langer Ritt werden wird, weil POLARTANZ ziemlich beeindruckt  war von den Zuschauern, was er so nicht kennt. Ich habe zwar schon einmal Luhmühlen geritten, aber da bei weitem nicht so viel los wie hier. Bei den ersten vier, fünf Sprüngen, da musste ich schon zureiten, weil er da sehr verhalten war. Da war er mehr mit der Umgebung, als mit den Sprüngen beschäftigt. Das erste Mal richtig zum Atmen ist er erst nach 10abc gekommen. Da waren nicht so viele Zuschauer und es ging erst in Richtung Stall zurück. Da hat er von selbst einmal durchgezogen, hat seinen Galopp groß gemacht und von da an kam ich eigentlich richtig gut in Kurs rein, da hatte ich das Gefühl, er ist richtig auf Sendung. Bis dahin war ich immer an den Minutenpunkten, wobei eigentlich der Plan war, am Anfang Zeit heraus zu reiten. Das hat nicht ganz so funktioniert, aber ich konnte dann die zwei weiteren Drittel flüssig durchreiten. Es ist dann ja auch super ausgegangen.“

Noch einen Ausblick auf den Sonntag: „Ich hoffe, wir können das Ergebnis halten und mit dem Dressurergebnis beenden. Grundsätzlich ist er ein vorsichtiges Pferd, er will immer einen guten Job machen und gibt sein Möglichstes. Wenn er sich morgen fit anfühlt und ich ihm auch die nötige Unterstützung gebe, kann das schon funktionieren. Aus der Erfahrung glaube ich, dass der er das von heute morgen gut weggesteckt hat. Aber warten wir mal morgen ab, es ist noch nicht vorbei.“


Drei weitere Highlights aus deutscher Sicht setzten D’ACCORD FRH und Christoph Wahler (11. mit 31,50 Punkten - heute das schnellste Paar mit 9:48 Minuten), CHECKOVICH und Arne Bergendahl (14. mit 32,40 Punkten - eine von 19 Doppel-Null-Runden) sowie TIMMO und Nicolai Aldinger (15. mit 32,50 Punkten), die mit drei Extra-Sekunden die Ziellinie querten.


D’ACCORD FRH und Christoph Wahler (11. mit 31,50 Punkten) am Sprung (7) vor dem ersten Wasserkomplex

*2012 in Hannover, Wallach von DIARADO aus der ANETTE von AARKING xx x WALHALL

Züchterin:  Christa von Paepcke, Lehmkuhlen
Besitzer: Hendrik von Paepcke und Stefan Haupt

Peter Thomsen: „Das war eine bärenstarke Runde. Nachdem die Mannschaft aus dem Rennen war, habe ich ihm gesagt, er soll sein Ding machen, soll richtig gut reiten, hinter dem Pferd bleiben, immer konzentriert sein und die Spannung halten - und das alles hat er auf den Punkt gebracht und einfach mit dem Pferd geliefert.“

CHECKOVICH und Arne Bergendahl (14. mit 32,40 Punkten) am Aussprung der Trakehner-Kombination (5b)

*2007 in Westfalen, Wallach von CHEQUILLE aus der SOUL SISTER von SIR SHOSTAKOVICH xx x BOSS

Züchter: Heinrich Bergendahl, Hamminkeln
Besitzer: Helmut Bergendahl

Peter Thomsen: „Arne ist einfach ein bärenstarker Geländereiter und hat wieder eine tolle Nullrunde in der Zeit geliefert. Chapeau!“

TIMMO und Nicolai Aldinger (15. mit 32,50 Punkten nach 31,30 aus der Dressur) am Einsprung (23a) der Wallkombination

*2010 in Holstein, Wallach von TIMOLINO xx aus der WINDGOLD von CARLOS DZ x CORONADO

Züchter: Ole Lehmann, Grästen
Besitzer: Jutta & Michael Spethmann und Cornelia & Dieter Aldinger

Peter Thomsen: „Das war eine tolle Runde. Er hat den Pfadfinder hervorragend abgeliefert und uns viele Erkenntnisse weitergegeben. Ein paar Kleinigkeiten habe ich mit ihm besprochen, aber ich bin super zufrieden mit ihm, das war top.“


DIABOLO MENTHE und Nicolas Touzaint (FRA - neue Führung mit dem Dressurergebnis von 25,40 Punkten) am Aussprung (10c) der Sunken Road

*2013, beim SF eingetragener Wallach von SCAREFACE DE MARS aus der CORI VAN DE HELLE von CAESAR VAN DE HELLE

Züchterin Laetitia de Moustier
Besitzer: Francoise Niclaus, SC Mezard Sports

DUCATI D’ARVILLE und Lara de Liedekerke-Meier (BEL - 2. mit 26,60 Punkten) auf dem Weg zur Doppel-Null am Scheunenaussprung (6)

*2010 in Hannover, Wallach von DIARADO aus der PRICILLA von PERPIGNON x MONT DU CANTAL  AA
Züchter: Wolfgang Rüsch, Bredenbeck

Besitzer: Five Star Eventers und Lara de Liedekerke-Meier

DACAPO und Laura Collett (GBR - 3. mit 26,90 Punkten), denen zwischenzeitlich eine Missed Flag angekreidet wurde, am Einsprung (10a) der Sunken Road

*2009 in Holstein, Wallach von DIARADO aus der TOSCA VII von CANTURO x LOUTANO

Züchterin: ZG Bock und Eggert
Besitzer: Diana Chappell, Gillian Morris-Adams, Alison Smedley, Michael Smedley, Carolyn Taylor


MHS SEVENTEEN und Ros Canter (GBR - 5. mit 28,60 Punkten) an Hindernis 3

*2013, beim ISH eingetragener Wallach von CALLAHAN aus der MHS DANCING QUEEN von QUIDAM

DAO DE L’OCEAN und Felix Vogg (SUI - 6. mit 29,40 Punkten) - hier auf einem Archivbild aus Marbach 2023

*2013, beim SF eingetragener Wallach von KANNAN aus der HEDDY von HERALDIK xx

COOLEY SNAPCHAT und Selina Milnes (GBR - 7. mit 29,90 Punkten) am Vorbereitungsoxer (19) für den zweiten Wasserkomplex

*2014, beim ISH eingetragener Wallach von KANNAN aus der ANABEE ARKANSAS von ARKANSAS


BASTIA DE L’EBAT und Luc Chateau (FRA - 8. mit 30,20 Punkten incl. einer Sekunde Zeitüberschreitung) an 26a, dem Sprung vor dem Wassergraben

*2011, beim SF eingetragener Wallach von PROPRIANO DE L'EBAT aus der JULIE DU TERROIR von SARASTRO

HOONEY D’ARVILLE und Lara de Liedekerke-Meier (BEL - 9. mit 30,40 Punkten) am Einsprung der Heckenkombination (17a)

*2013, beim SB eingetragene Stute von VIGO D ARSOUILLES STX aus der NOONEY BLUE von JET SET DU REZIDAL

JARILLO und Tim Price (NZL - 10. mit 31 Punkten) am Heckensprung (11), dem Vier-Minuten-Punkt

*2014, beim KWPN eingetragener Wallach von DANTOS aus der FIORILLA von ALICANTE


JEWELENT und Claire Abbot (IRL - 12. mit 31,60 Punkten) im ersten Wasserkomplex (8a)

*2012, beim ISH eingetragener Wallach von VALENT aus der BELLANEY JEWEL von ROSELIER

DASSETT COOLEY DUN und Ros Canter (GBR - 13. mit 32,30 Punkten) an der Hecke hinter dem Hügel (24)

*2006 bei unbekannter Herkunft

FEVER PITCH und Storm Straker (GBR - 17. mit 32,60 Punkten) unterwegs zum ersten Wassser

*2014, eingetragen beim DSP von TANNENHOF'S FAHRENHEIT aus der SINFONIE von SHERLOCK HOLMES x FEINER STERN

Züchter: Reinhold Marschall, Horgenzell
Besitzerin: Victoria Straker


CASPIAN und Louise Romeike (SWE - 18. mit 33,70 Punkten incl. 2 für die Zeitüberschreitung) im ersten Wasserkomplex

*2014, beim ZfDP eingetragener Wallach von L.B. CRUMBLE aus der O-HERALDIKA von HERALDIK xx x LANTAAN

Züchter: Hans Dieter Beil, Jahrsdorf
Besitzer: Claas Hermann Romeike

D’ARTAGNAN und Tiana Coudray (USA - 21. mit 35,30 Punkten incl. sieben Extra-Sekunden) mit dem Ziel vor den Augen (30)

*2014 in Holstein geborener Wallach von DIAMANT DE SEMILLY aus der CHERIE NEMA von CASSINI II x CAROLUS III

QUINTERA und Wouter de Cleene (BEL - 42. mit 42,40 Punkten, davon zehn für die Zeitüberschreitung) an Hindernis 25

*2012, Hannoveraner Stute von QUINTENDER 2 aus der WESTSEITE von WALDSTAR xx x RAPHAEL

Züchter: Carsten Haack, Freiburg
Besitzer: Bart Goeminne


FORMIDABLE und Lara de Liedekerke-Meier (BEL - 45. mit 43,30 Punkten incl. 11,60 für die Zeitüberschreitung) an 26a, dem Sprung vor dem Wassergraben

*2014, Hannoveraner Stute von FOR EDITION aus der ESTHER von ESCUDO x DON CARLOS

Züchterin: Anke Rathjen, Worpswede
Besitzerin: Irene Taechl

DENIM und Phillip Duton (USA - 54. mit 47,20 Punkten incl. 12 für die Zeitüberschreitung)

*2015, Holsteiner Wallach von DINKEN aus der CELIA von IBISCO xx x CARPACCIO

SENOR CROCODILLO und Jonelle Price (NZL 64. mit 56 Punkten incl. einer Verweigerung an 24b)

*2014 in Holstein, Wallach von CONNOR aus der MARNI von EXORBITANT xx x RONALD

Züchterin: Anke Siewertsen, Utersum/Foehr
Besitzer:  Alexander und Joseph Giannamore


Keine Aufnahme gibt es von BACK IN TIME und Niklas Bschorer, die nach der Aussage von Bundestrainer Peter Thomsen hinter dem zweiten Trakehnergraben (5b) stolperten.


FRH BUTT‘S AVONDALE und Anna Siemer (67. mit 56,80 Punkten) am zweiten Hindernis, später sollten sie eines der Paare werden, die am mittleren Element des zweiten Wasserkomplexes Probleme hatten

*2007 in Hannoveraner, Stute von NOBRE xx aus der HERALDIK’S AMELIE von Heraldik xx x SIR SHOSTAKOVICH xx
Züchter und Besitzer: Prof. Dr. Volker Steinkraus, Hanstedt

Peter Thomsen: „Anna ist makellos geritten und hat alle Aufgaben toll gelöst. Sie sprang super in das Wasser rein. Anna kam passend hin, hat etwas dem Pferd vertraut, aber sie lief dann links vorbei.“

CUTE GIRL und Hallie Coon (USA - 69. mit 59,80 Punkten incl. eines Stopps an 14a) am Aussprung der Trakehner-Kombination (5b)

*2014 in Holstein, Stute von COVENTRY aus der CALIGULA von CLEARWAY x LEVISTO

Züchter: Hobe Magens, Ottenbüttel
Besitzerinnen: Hallie und Helen Coon

TSF SOLARA und Rebecca-Juana Gerken (73. mit 65,70 Punkten) am Einsprung ins zweite Wasser (20a), nur einige Augenblicke sind es da noch bis zum Vorbeiläufer an 20b

*2013, Trakehner-Stute von WINDFALL aus der SEXTA von BIRKHOF’S GRAFENSTOLZ x SIXTUS
Züchter und Besitzer: Christof Zimmermann, Oberndorf

Peter Thomsen: „Tolle Runde bis dahin. Sie sprang gut in das Wasser und ist dann an dem schmalen vorbei gelaufen. Da wollen wir uns im Video anschauen, warum das Pferd die Linie nicht gefunden hat.“


CITIUS und Ben Leuwer (78. mit 69,60 Punkten) an der Ecke hinter dem ersten Wasserkomplex, später gehörten auch sie zu den im zweiten Wasser gestrauchelten

*2012 in Holstein, Wallach von CASTELAN II aus der KANTU von CANTUS x LANDADEL
Züchter: Heiko Büttner, Schafstedt
Besitzerinnen: Marion Drache und Pia Leuwer

Peter Thomsen: „Eine starke Leistung von den beiden. Mit Ben hatten wir abgestimmt, dass er erst einmal schaut, wie es geht, wie das Pferd mit der Atmosphäre zurecht kommt. Am zweiten Wasser hatte er dann einen Routinefehler, wo eigentlich alles gut war, aber das Pferd den Sprung wohl noch nicht suchte und er es nicht mehr korrigieren konnte. Anschließend hat er es super nach Hause geritten und sie bleiben für mich ein Paar mit Zukunft.“

FRÄULEIN FRIEDA und Brandon Schäfer-Gehrau (80. mit 73,40 Punkten), hier bei der Ouvertüre (1), ein Stopp am Oxer vor dem großen Hügel (24a) und Zeitfehler belasteten das Dressurergebnis

*2010 in Hannover, Stute von FÜRST NYMPHENBURG aus der RILA von ROTSPON x MATCHO AA

Züchter: Peter Broers, Großefehn
Besitzerin: Dagmar Schäfer-Gehrau

Peter Thomsen: „Sie sind eine tolle Runde geritten, haben alles richtig gemacht und am Wasser super gekämpft und die Distanzen getroffen. Das Pferd sah sehr fit aus. An 24 hat er ein bisschen die Linie verloren, das Pferd war überrascht und blieb stehen.“

NICKEL und Julia Krajewski hier an 14a noch gut unterwegs, auch sie gehörten zu den Badegästen im zweiten Wasserkomplex

*2014 in Holstein, Wallach von NUMERO UNO aus der ORCHIDEE von LORENTIN x CALETTO II
Züchter: Hindrick Stüvel, Rosengarten
Besitzerin: Sophia Rössel

Peter Thomsen: „Tolle Runde bis zum Wasser, perfekt in der Zeit, alles hat gestimmt. Am Wasser sprang er super rein und verlor dann die Beine. Vielleicht ist das noch ein bisschen Unerfahrenheit, aber auch da werden wir noch gucken, woran es gelegen hat.“


FAIRYTALE und Anna-Lena Schaaf am vorletzten Spung (19) ihres Viersterne-lang-Debüts, der mit dem Sturz im Wasser (20a) abrupt und vorzeitig endete

*2007 im Rheinland, Stute von FIDERTANZ aus der LENA von LAURENTIANER x GOLDSTERN
Züchter: Gerd Neukäter, Vörde
Besitzerin: Gerd Neukäter

Peter Thomsen: „Sie hatte einen super Anfang. Bei der ersten langen Viersterne muss sie natürlich noch ein Gefühl dafür kriegen, wie Kraft und Distanz gehen. Bis zum Wasser hat sie top geritten, das war perfekt. Warum das Pferd da in der Landung stolperte müssen wir noch analysieren.“

DARK DESIRE GS und Emma Brüssau am Avia-Tanker (1), später komplettierten sie das deutsche Wasserdesaster an 20a

*2009 in Hannover, Stute von DON FREDERICO aus der CANTATE von CARISMO x QUASI ROI
Züchter: Bernd Gehrdau-Schröder, Stelle
Besitzer: Dr. Jürgen Andreas Brüssau

Peter Thomsen: „Leider die dritte von uns, die bei der Landung bei 20a gestolpert ist. Bis dahin hat sie alles top in Schuss gehabt.“



Peter Thomsen fasste den fast siebenstündigen Geländetag zusammen: „Es war auf jeden Fall nicht der Tag der Deutschen, dass muss man so sagen und wir werden das noch mal ein bisschen analysieren. Dass das anspruchsvoll war, dass das reell Viersterne war, das haben wir erwartet, aber dass wir jetzt relativ viele Geländefehler hatten, gerade mit diesem Wasser, da kann man sagen, das ist Unglück, aber meistens“ da machte er eine kurze Pause. „Man muss jetzt einfach analysieren woran es lag. Wir werden uns die Videos angucken, mit den Reitern sprechen und hoffen, es beim nächsten Mal besser zu machen.“

Die Zuschauer, die überwiegend kurz vor dem Mittag den Weg nach Boekelo gefunden hatten, sahen heute 110 der 112 am Donnerstag und Freitag gestarteten Paare. Neun Reiter entschieden sich, ihren Ritt vorzeitig zu beenden. Diejenigen, die sich im Zielbereich aufhielten, konnten 84 Paare sehen, die auch alle auf der Starterliste für die letzte Verfassungsprüfung stehen. Alle 30 Hindernisse absolvierten 67 Paare fehlerfrei.

Der Fence-Report listet 34 Verweigerungen auf, die sich auf neun der 39 Sprünge verteilen. Allein 12 Stopps und Vorbeiläufer ereigneten sich an 20b, dem schmalen Element auf der Insel im zweiten Wasserkomplex. Vier Reiter kamen vorzeitig aus dem Sattel, sieben Pferde (davon vier am Wassereinsprung 20a) verloren den Boden unter den Füßen, ein Sturz passierte ohne den Einfluss eines Hindernisses. Eine Missed Flag ist am Ende noch übrig geblieben, zwei Mal löste das Sicherheitssystem am Einsprung der Eckenkombination (17a) aus.

Nach der Aussage des FEI-Veterinärs Matthias Baumann kamen alle Pferde ohne größere Blessuren zurück in den Stall.

In der Team-Wertung haben die Franzosen die Führung übernommen. Die Briten rangieren vor den Belgiern auf der zweiten Position. Durch die beiden Ausfälle ist die deutsche Mannschaft bis auf den elften von zwölf Plätzen durchgereicht worden.

Alle Listen sind hier:

https://www.rechenstelle.de/de/veranstaltungen/2023/boekelo/



06.10.2023 - KK

NICKEL und Julia Krajewski reiten an die Boekelo-Tête - Team D führt im Nationenpreis

Die Führung von NICKEL und Julia Krajewski bereits am ersten Tag des CCI-4*-L konnte auch am heutigen Freitag niemand mehr toppen. Als amerikanische Einzelreiterin schob sich mit CUTE GIRL unter dem Sattel Hallie Coon bis auf den zweiten Platz und verdrängte damit DIABOLO MENTHE mit Nicolas Touzaint aus Frankreich auf den dritten Platz. FAIRYTALE und Anna-Lena Schaaf sind auf dem 7. Platz das zweitbeste deutsche Team-Paar, TSF POLARTANZ und Felix Etzel schließen als Einzelreiter die TOP-10 ab. Insgesamt sind zwölf Adlerträger in die Niederlande gereist.

Der europäische Herbstklassiker ist im vollen Gange - und er bewegt wieder Massen. Mit 112 Paaren ist die Starterliste so prall gefüllt, dass erstmalig seit 2013 die Rückennummern wieder dreistellig sein werden. Die Wetterbedingungen sind nahezu ideal, morgens braucht das Thermometer zwar etwas Anlaufzeit, um über die Zehn-Grad-Marke zu kommen und auch am Nachmittag waren blanke Männerwaden nur ganz selten zu sehen, aber der Boden ist gut abgetrocknet und verspricht für den Geländetag hervorragende Bedingungen.

In der Einzelwertung geht es neben den Glücksgefühlen und dem Renommee um 13.000 € für den Gewinner. Im Team-Wettbewerb -des Siegers Mannschaftskasse wird mit 4.540 € aufgefüllt- steht zusätzlich noch ein Olympia-Ticket für das erfolgreichste Team der FEI-Nationenpreis-Serie ohne bisherige Qualifikation zur Verfügung. Die kleine Chance der Spanier (bei einem eigenen Sieg hätten die Italiener bestenfalls 8. werden dürfen) ist durch den Startverzicht dahin und die Italiener können bereits heute für Paris planen.

Zwölf Teams mit 47 Paaren sind in Boekelo gestartet, 65 weitere Kombinationen sind in der Einzelwertung unterwegs. Mit 7:3 haben die Teamreiter in den Top-10 aktuell ein deutliches Übergewicht. Die ersten 20 Paare haben alle weniger als 30 Punkte auf ihrem Konto, sieben Vorstellungen hat das Richter-Trio mit 40 oder mehr Punkten bewertet.


NICKEL und Julia Krajewski (1. mit 23,60 Punkten)

*2014 in Holstein, Wallach von NUMERO UNO aus der ORCHIDEE von LORENTIN x CALETTO II

Züchter: Hindrick Stüvel, Rosengarten
Besitzerin: Sophia Rössel

Auf die dritte Team-Position hatte Bundestrainer Peter Thomsen NICKEL und Julia Krajewski gesetzt, schon am Donnerstag vor der Mittagspause läutete für die Olympia-Siegerin und den 4*-L-Novizen die Glocke. Bereits die erste Lektion mit dem Einritt, dem Gruß und dem ersten versammelten Trab war Judy Hancock (GBR - Richterin bei C) eine Neun wert. Später zückte sie diese noch einmal für die Galopptraversale nach links und mit 9-9-8 waren sich beim letzten Gruß alle drei Richter fast einig. Judy Hancock und Xavier le Sauce (FRA - M) sahen in NICKEL und Julia Krajewski (23,60 Punkte) die Dressursieger, Merel Schurink (NED - E) stufte sowohl CUTE GIRL / Hallie Coon (2. mit 25,00 Punkten), als auch die beiden französischen Paare DIABOLO MENTHE / Nicolas Touzaint (3. - 25,40) und API DU LIBAIRE / Maxim Livio (9. - 28,00) höher ein.

Julia Krajewski nur einige Augenblicke nach ihrem Parforce-Ritt: „Ich hab‘ mir natürlich das Video noch nicht angeguckt, aber ich hab‘ bestimmt noch so ein, zwei Punkte, die ich selber noch

besser machen wollen würde. Aber es ist ja auch super, wenn man mit so einem jungen Pferd in so ein Stadion rein reitet und jetzt dreiundzwanzig Komma irgendwas hat und man das Gefühl hat, ich hab‘ so zwei, drei Punkte liegengelassen. Mit NICKEL bin ich auch noch nicht ganz fertig mit dem Austüfteln, aber ich sehr, sehr zufrieden damit, wie er sich über das Jahr entwickelt hat. Er will immer alles richtig machen. Er guckt nicht, wie komme ich drum herum, sondern wie kann ich es so gut machen, wie es geht - und das ist ein sehr angenehmes Gefühl. Heute wirkte er schon beim Einreiten sehr konzentriert. Da hab‘ ich schon einmal durchgeatmet und gedacht, OK, das kann was werden.“


FAIRYTALE und Anna-Lena Schaaf (7. mit 27,40 Punkten)

*2007 im Rheinland, Stute von FIDERTANZ aus der LENA von LAURENTIANER x GOLDSTERN

Züchter: Gerd Neukäter, Vörde
Besitzerin: Gerd Neukäter

Am Donnerstagabend rangierten FAIRYTALE und Anna-Lena Schaaf (27,40 Punkte) auf dem sechsten Platz, vor dem Gelände ist es nun der 7. Eine Lektion nach der anderen spulten die Fuchsstute und die Warendorfer Luftwaffensoldatin sehr konzentriert und verlässlich ab. Alle Einzelnoten bewegten sich zwischen 6,5 und 8, einzig Xavier le Sauce sah den Mittelschritt (7,5 - 5,5 - 7) deutlich schlechter als seine Kollegen.

Eine kurze Verschnaufpause, ein erster Austausch mit den Trainern und dann Anna-Lena Schaafs eigene Einschätzung: „ Wir sind, glaube ich, ein gut eingespieltes Team und nun mal gucken, was dieses Wochenende noch so geht. In der Vorbereitung war sie die ganze Zeit hinter mir, da musste ich echt ein bisschen drücken, aber im Viereck war sie dann doch deutlich mehr vor mir. So ein paar kleine Mängel hat man ja immer, aber ich bin mega froh. Da war jetzt kein grober Fehler und die Tour mit den Galopptraversalen hat sich besonders gut angefühlt. Die Galopptour haben wir im

Training gefühlt fünfhundert Mal trainiert und irgendwann ist es dann halt drin. Da konnte ich echt schön sitzen und einmal durchatmen.“ Erst vor einigen Wochen in Luhmühlen erzählte Anna-Lena, dass FAIRYTALE ihre Vielseitigkeitskarriere ohne einen 4*-L-Start bleiben würde. Darauf angesprochen erläuterte sie die neue Ausrichtung: „Ja, das habe ich so gesagt, das war auch unser Plan. Wir haben uns aber dann doch dafür entschieden, weil sie im Moment so mega fit ist. Ich glaube, so fit war sie echt noch nie. Am Ende ist es natürlich schöner für mich, diese Erfahrung mit ihr zu machen, die ich jetzt schon seit was-weiß-ich-wie-vielen-Jahren im Sport habe, als vielleicht im nächsten mit einer erst neunjährigen LAGONA. Die Entscheidung war schon vor Arville gefallen, wo ich dann trotz des sehr frühen Stehers getestet habe, wie fit sie ist - und ich glaube, wir sind fit genug.“


TSF POLARTANZ und Felix Etzel (10. mit 28,40 Punkten)

*2011, Trakehner Hengst von KONVOI aus der POLARFREUDE II von HERALDIK xx x HABICHT

Züchterin und Besitzerin: Ulrike Malter, Schneckenlohe

Mit Siegen in Montelibretti (4*-S), Baborowko (3*-S) und Strzegom (4*-S) hatten TSF POLARTANZ und Felix Etzel in den letzten zwölf Monaten schon einige Duftmarken hinterlassen. Bei ihrem 4*-L-Debüt folgte eine weitere:

Mit lediglich 28,40 Punkten gehen sie vom zehnten Platz in die Geländestrecke. Die Vorstellung auf dem Viereck lässt sich mit Zuverlässigkeit wohl am besten beschreiben. Kein Patzer musste ausgeglichen werden, den Schlussgruß fanden die Richter (7,5 - 9 - 8) besonders gut.


CITIUS und Ben Leuwer (18. mit 29,60 Punkten)

*2012 in Holstein, Wallach von CASTELAN II aus der KANTU von CANTUS x LANDADEL

Züchter: Heiko Büttner, Schafstedt
Besitzerinnen: Marion Drache und Pia Leuwer

Am Ende der Liste mit den 20er Ergebnissen stehen CITIUS und Ben Leuwer (18. mit 29,60 Punkten) nach einem Ritt, bei dem 13 Achten zwei Patzer bei der zweiten Schrittpirouette und dem ersten fliegenden Wechsel ausgleichen mussten.

Ben Leuwer schätzte Leistung und Bewertung so ein: „Ich habe mit dem Ergebnis nicht gerechnet. Vom Gefühl war ich so eher wieder bei 32, vielleicht sogar 33. Umso mehr freut es mich natürlich, dass die Punkte jetzt so sind. Ich glaube, wie hatten ein paar Haker drin und die bewerte ich für mich dann wohl zu scharf. Er hatte aber auch viele Sachen, die zuletzt noch so la-la waren, heute richtig gut gemacht und da haben wir das dann ausgeglichen. Vom Gefühl waren die Schulter-herein sehr gut und auch die ganzen Traversalentouren, sowohl im Trab, als auch im Galopp. Da haben wir jetzt die letzten zwei Tage mit Anne-Kathrin [Pohlmeier] wirklich dran geschraubt und das hat total geholfen, das hat echt viel gebracht. Drinnen hatte ich das Gefühl, dass er selber auch einigermaßen entspannt war, mittlerweile akklimatisiert er sich in so einer großen Arena ganz gut. Eine kleine Irritation hatten wir bei den Schrittpirouetten, da hab‘ ich vielleicht etwas zu viel zugefasst und er hat nicht mit meiner Reaktion gerechnet und ich nicht mit seiner.“


TIMMO und Nicolai Aldinger (26. mit 31,30 Punkten)

*2010 in Holstein, Wallach von TIMOLINO xx aus der WINDGOLD von CARLOS DZ x CORONADO

Züchter: Ole Lehmann, Grästen
Besitzer: Jutta & Michael Spethmann und Cornelia & Dieter Aldinger

Nico: „Mir geht es gut, richtig gut. Die Trabtour fand ich super, das hat sich mega angefühlt, im Schritt hätte ich so ein bisschen aktiver reiten können, er war ein bisschen nervös, das wird er schnell mal. Vor den Schrittpirouetten hat er schon mal das Halten angesetzt, das ist ärgerlich, aber besser als er zackelt an. Den Mittelgalopp fand ich sehr gut, dann der starke Galopp, der erste Wechsel war gut. Den zweiten habe ich etwas verpennt, da hätte ich mehr hingaloppieren müssen. Er sprang den dann, aber nicht so, wie er es kann. Allgemein bin zufrieden, er war super konzentriert, er war total bei mir. Nach dem Sturz in Haras du Pin hatte Timmo erst einmal wirklich Urlaub und wir alle zusammen haben uns einen neuen Plan mit dem Schritt zurück in Langenhagen [3*-S]. Als das super gelaufen war, haben wir uns für Boekelo entschieden. Kurz war auch Pau im Kopf, aber da wollten wir nicht noch einen Schritt mehr machen - das können wir nächstes Jahr noch.“


D’ACCORD FRH und Christoph Wahler (27. mit 31,50 Punkten)

*2012 in Hannover, Wallach von DIARADO aus der ANETTE von AARKING xx x WALHALL

Züchterin:  Christa von Paepcke, Lehmkuhlen
Besitzer: Hendrik von Paepcke und Stefan Haupt

Christoph: „Da war ja ziemlich viel Unvorhergesehenes: Als ich rüberreiten wollte, kam da so eine Fahrradtour vorbei, in einem der Zelt hat, glaube ich, jemand eine Rede gehalten und es wurde immer wieder applaudiert - aber er ist mit einem gesunden Phlegma gesegnet, dementsprechend war das heute kein Problem. Sonst war es eine ordentliche Prüfung und es spiegelt ganz gut den Leistungsstand wider, wo wir im Moment sind. Man muss ja nicht immer von Mitte Zwanzig träumen, wenn es noch nicht so weit ist. Ich bin sehr zufrieden damit, wie er sich in der Trabtour entwickelt. Er hat immer schon eine sehr sichere Galopptour, springt gute Wechsel. Das mit dem Schritt ist seine Schwäche, das ist uns bekannt.  Es ist gar nicht, dass er zackelt oder nervös wird, er hält sich einfach fest, weil er nicht abschließend zur Ruhe kommt im Viereck. Und wenn du dann so eine lange Schritttour hast wie hier mit zwei Pirouetten und dann dem langen Zirkel, dann ist es einfach teuer.“


BACK IN TIME und Niklas Bschorer (28. mit 32,40 Punkten)

*2011 in Westfalen, Stute von BAYARD aus der SPARTA von SPARTAN x HERALDIK xx

Züchter: Beate Klautzer, Wien
Besitzerin: Elke-Birgit Bschorer

Niklas: „Ich bin total zufrieden mit ihr, wir waren ja jetzt schon länger nicht mehr auf so großen Turnieren unterwegs. Es waren leider ein paar Fehler drin, bei den Pirouetten und den Wechseln und so, aber die ganze Form hat sich doch stabilisiert. Die Trabtour fand ich sehr schön, die ist eh eines ihrer Highlights. Die Benotung fand ich jetzt ganz fair. Man kann sicherlich überall noch ein paar Punkte herausholen, aber im Großen und Ganzen passt das schon und im Winter können wir noch an ein paar Sachen arbeiten.“


CHECKOVICH und Arne Bergendahl (29. mit 32,40 Punkten)

*2007 in Westfalen, Wallach von CHEQUILLE aus der SOUL SISTER von SIR SHOSTAKOVICH xx x BOSS

Züchter: Heinrich Bergendahl, Hamminkeln
Besitzer: Helmut Bergendahl

Arne: „Ich bin echt happy mit der Dressur, es ist ja nicht ganz so unsere Stärke. Der Trab war super, das fühlte sich draußen schon gut an und wir konnten das mit aufs Viereck nehmen. Für unsere Verhältnisse war auch der Schritt gut. Im Galopp geht natürlich immer noch etwas mehr. Wenn man so ein Pferd jahrelang kennt, ist natürlich auch der Gedanke da ‚das kann ich nicht, das ging früher nicht‘ und dann traut man sich nicht so ganz. Aber das ist jetzt unsere letzte Prüfung und so irgendwie ärgern möchte ich mich jetzt auch nicht. Morgen ist Gelände und da freue ich mich drauf.“


TSF SOLARA und Rebecca-Juana Gerken (50. mit 33,30 Punkten)

*2013, Trakehner-Stute von WINDFALL aus der SEXTA von BIRKHOF’S GRAFENSTOLZ x SIXTUS

Züchter und Besitzer: Christof Zimmermann, Oberndorf

Rebecca-Juana: „Wir wissen ja, das ist nicht unsere Lieblingsphase der drei Tage und ich finde, wir haben uns da ganz wacker durchgekämpft. Ich weiß, dass ich im Trab auf jeden Fall alles rausholen muss, was geht. Für gewöhnlich hat sie auch einen ganz guten Schritt. Wenn ich ihn ruhig halten kann, dann gibt es auch Punkte dafür. Bis dahin fand ich das auch alles ganz in Ordnung. Ich weiß, dass der Galopp in der Dressur unser Schwachpunkt ist. Wir arbeiten mit Hochdruck daran und es wird auch immer besser. Das Einreiten habe ich jetzt schon mal ganz gut unter Kontrolle. Schade war dieser Fehler im Mittelgalopp, den ich sonst schon ganz gut voreinander habe. Wir kämpfen auf jeden Fall weiter und bis hierhin bin ich auf jeden Fall schon ganz zufrieden.“


FRH BUTT‘S AVONDALE und Anna Siemer (56. mit 34 Punkten)

*2007 in Hannoveraner, Stute von NOBRE xx aus der HERALDIK’S AMELIE von Heraldik xx x SIR SHOSTAKOVICH xx

Züchter und Besitzer: Prof. Dr. Volker Steinkraus, Hanstedt

Anna: „Da drin hab‘ ich mich ganz gut gefühlt, auch wenn wir wieder unter unseren Möglichkeiten geblieben sind. Das Pferd liefert auf dem Abreiteplatz einfach immer eine Bombennummer ab und ich kann’s leider nicht ganz so mit rein nehmen. Dafür fühlt sie sich frisch und elastisch an, so dass ich nicht denke‚ oh, ein sechzehnjähriges Pferd, wie alt‘. Nein, nein, sie ist locker und durch den Körper, aber ich muss sie noch ruhiger, vor allem in der Galopptour, bekommen. Ich bekomm‘ die Galopptour da nicht so locker hin, wie draußen - leider. Und ich hatte einen Wechselfehler. Ich hatte die ganze Woche nicht einen einzigen scheiß Wechselfehler und da drinnen ein Wechselfehler zu haben, ist schon fast ein Kunststück. Es ist sicherlich kein Dressurturnier und ihre Stärke kommt halt morgen.“


DARK DESIRE GS und Emma Brüssau (57. mit 34 Punkten)

*2009 in Hannover, Stute von DON FREDERICO aus der CANTATE von CARISMO x QUASI ROI

Züchter: Bernd Gehrdau-Schröder, Stelle
Besitzer: Dr. Jürgen Andreas Brüssau

Emma: „Es ist jetzt Herbst, alles ist etwas frischer und kühler und ich glaube, dass hat sich so ein bisschen in ihrem Temperament gespiegelt. Die Trainer haben gerade schon gesagt, ich hätte mich mehr trauen müssen die Ecken auszureiten und  sie einfach ein bisschen mehr zu mir zu holen. Aber, mein Gott, es ist wie es ist. In der Aufgabe war mit das nicht so bewusst, aber natürlich haben sie recht, sie sind ja die Profis.“


FRÄULEIN FRIEDA und Brandon Schäfer-Gehrau (59. mit 34,60 Punkten)

*2010 in Hannover, Stute von FÜRST NYMPHENBURG aus der RILA von ROTSPON x MATCHO AA

Züchter: Peter Broers, Großefehn
Besitzerin: Dagmar Schäfer-Gehrau

Brandon: „Ich bin total glücklich, hier zu sein. Für mich ist das eine Ehre, es war immer schon ein Traum, hier zu reiten, besonders mit diesem Pferd. Schon am Ende der Familirazation am  ersten Tag habe ich schon gemerkt, dass das hier nicht ihr Stadion ist mit so vielen Fahnen. Man kommt ja wirklich aus der Ruhe in etwas sehr lautes rein. Auch diese Abendaktionen, die bekommen die Pferde auch mit. Ich glaube schon, dass so ein Pferd, das sehr empfindlich ist, alles aufnimmt und auch mitnimmt und dadurch eine Grundanspannung da ist. Ich hab’s probiert, sie hat sich wirklich benommen, aber sie hat da in dem Viereck einfach Angst. Es ist so und wir schauen jetzt auf morgen und auf Sonntag.“


CUTE GIRL und Hallie Coon (USA - 2. mit 25 Punkten)

*2014 in Holstein, Stute von COVENTRY aus der CALIGULA von CLEARWAY x LEVISTO

Züchter: Hobe Magens, Ottenbüttel
Besitzerinnen: Hallie und Helen Coon

DIABOLO MENTHE und Nicolas Touzaint (FRA - 3. mit 25,40 Punkten)

*2013, beim SF eingetragener Wallach von SCAREFACE DE MARS aus der CORI VAN DE HELLE von CAESAR VAN DE HELLE

Züchterin Laetitia de Moustier
Besitzer: Francoise Niclaus, SC Mezard Sports



DUCATI D’ARVILLE und Lara de Liedekerke-Meier (BEL - 5. mit 26,60 Punkten)

*2010 in Hannover, Wallach von DIARADO aus der PRICILLA von PERPIGNON x MONT DU CANTAL  AA

Züchter: Wolfgang Rüsch, Bredenbeck
Besitzer: Five Star Eventers und Lara de Liedekerke-Meier

DACAPO und Laura Collett (GBR - xxx. mit 26,90 Punkten)

*2009 in Holstein, Wallach von DIARADO aus derf TOSCA VII von CANTURO x LOUTANO

Züchterin: ZG Bock und Eggert
Besitzer: Diana Chappell, Gillian Morris-Adams, Alison Smedley, Michael Smedley, Carolyn Taylor

SENOR CROCODILLO und Jonelle Price (NZL 8. mit 27,60 Punkten)

*2014 in Holstein, Wallach von CONNOR aus der MARNI von EXORBITANT xx x RONALD

Züchterin: Anke Siewertsen, Utersum/Foehr
Besitzer:  Alexander und Joseph Giannamore


Um 9:30 Uhr galoppieren COOLEY FLIGHT und RYAN WOOD aus der Startbox. Im besten Fall freuen sich NICKEL und Julia Krajewski um 11:13 Uhr nach zehn Minuten und sechs Sekunden auf der Geländestrecke über eine erfolgreiche Verteidigung der Spitzenposition.

So schätzen die Deutschland-Reiter den erneut von Adrian Ditcham konzipierten und von Gary Podmore und seinem Team gebauten Boekelo-Kurs ein:

Anna Siemer: „Zehn Minuten sechs Sekunden, das hat hier vor acht Jahren schon ganz ordentlich geklappt - und so möchten wir das morgen auch nochmal machen. Es ist ein schöner Kurs, ein Boekelo-Kurs. Es ist gut, dass Boekelo auch immer Sachen verändert, sich immer ein bisschen neu erfindet. Sie tun einfach alles dafür, um unseren Sport groß rauszubringen, das finde ich ganz toll. Die Pferde kommen toll in den Fluss, sie können erstmal losgaloppieren und man muss ihnen nicht gleich rechts und links am Maul rumzupfen und das finde ich für die Pferde gut und ansonsten ist der nächste Sprung immer der schwerste.“

Anna-Lena Schaaf: „Dick, sehr dick, vor allem sehr hoch und sehr breit. Es ist ein richtig schöner Anfang, aber die langen Strecken zwischen den Sprüngen, das bin ich echt noch nicht gewohnt, da sind die Kurzprüfungen doch ganz schön kringelig. Ich glaube, man kommt echt gut rein und dann kommen die typischen Aufgaben, mit denen wir auch gerechnet haben. Ich glaube, es wird spannend.“

Emma Brüssau: „Es ist ganz schön dick, es ist Boekelo. Es sieht unfassbar schön aus, der Boden ist gut, es sind coole Aufgaben da drin - aber ich glaube, man muss schon reiten. Es sind schon alles ordentliche Sprünge und richtige Abfragen die da vorkommen, aber auf jeden Fall etwas, worauf man sich freuen kann und deswegen bin ich ja auch gekommen. In den Kurzprüfungen kommt ja meist schon bei 4ab irgendeine schwere Aufgabe und hier ist es ganz schön, dass man erst einmal viele Flusssprünge hat und so erst einmal in den Kurs reinkommen kann. Die Ecke am Anfang beschäftigt mich gerade am meisten, aber alles hat so seine Tücken und bei jedem Sprung sollte man gefasst sein.“

Julia Krajewski: „Es ist schon ein typischer Boekelo-Kurs. Es ist genug zu Springen, viele einzelne Hoch-Weit-Sprünge, die man einerseits natürlich mitnehmen kann, aber die man auch nicht unterschätzen darf, vor allem, wenn es der fünfzehnte ist, der wirklich am Maß ist. Dazwischen sind wirklich reelle Aufgaben, die es nicht zu unterschätzen gilt. Je nachdem, wo man so seine Stärken und Schwächen hat, kann jeder was für sich finden. Die Ecke aus dem ersten Wasser raus, die ist reell, die will attackiert werden. Am Ende kommt alles vor und entscheidend ist, dass man in dem langen Kurs nicht die ganze Zeit zu viel Druck macht, aber wenn es dann drauf ankommt, sich und sein Pferd zu 110-Prozent auf Sendung hat. Wir waren jetzt noch ein paar Mal am Berg und er müsste sich hoffentlich befreit fühlen, wenn er merkt, es ist flach.“


Rebecca-Juana Gerken: „Für mein kleines Pony ist da genug zu springen, aber ich freue mich darauf, weil sie das kann. Ich hoffe, wir können morgen angreifen. Das was ich in diesem Jahr mit ihr geritten bin, Aachen und Baborowko, das war alles richtig schnell, richtig technisch. Jetzt haben wir ja plötzlich viel, viel mehr Galoppstrecke und ich bin mal gespannt, ob das ihr Gemüt so ein bisschen beruhigt und ich so richtig zum Reiten komme oder ob sie wirklich von diesen kurzen Kursen lebt, wo sie halt so temperamentvoll sein kann. Ich freu‘ mich total drauf.“


Arne Bergendahl: „Das ist ein Kurs, der ihm liegt. Am Anfang ist sehr viel zu springen, alles ziemlich hoch, aber man kommt auch gut ins Galoppieren. Bis zur dritten Minute hat man keine wirklich technische Aufgabe; es ist alles nur einfach dick und weit und hoch. Die technischen Aufgaben, die dann kommen sind doch eher auf gerader Linie und haben mit Ehrlichkeit und Mut zu tun, was er ja hat. Auf jeden Fall wollen wir morgen noch einmal richtig Spaß haben.“

Ben Leuwer: „Es ist so, wie ich Boekelo kennengelernt habe. Es ist einfach herrlich, es ist beeindruckend, auch wenn mit den Zelten alles noch nicht fertig ist. Aber man weiß jetzt schon, was auf einen wartet - und das macht unheimlich viel Vorfreude. Es ist eine Strecke, die ihm liegen kann, aber es ist seine erste lange Viersterne. Er ist 3*-lang in Strzegom gelaufen, aber das ist mit dem Rauf und Runter und den vielen Kehrtwendungen ein ganz anderes Terrain. Dieses mit dem Rundkurs mag ich viel lieber. Ich glaube, es ist viel zu springen, man kommt aber sehr gut rein, man ein, zwei Minuten Zeit, sich zu akklimatisieren. Das kann riesen Freude machen, es kann natürlich auch mal was schiefgehen, aber der erste Eindruck ist herrlich.“

Brandon Schäfer-Gehrau: „Ich weiß, Boekelo-Viersterne-lang, dass ist eine Hausnummer. Mein Pferd hat ein unglaublich großes Herz, trotzdem ist mit diesen Sprüngen unheimlich viel zu springen. Sie ist sehr klein, aber ich glaube schon, dass das gehen kann. Es ist ein echt schöner Kurs, es ist schön zu galoppieren und es kann richtig Spaß machen. Man muss von Anfang bis Ende kämpfen, es sind halt viele Aufgaben drin und es ist richtig, richtig viel zu springen. Da ist nicht ein Sprung dabei, der einem einen Moment zum Atmen gibt. Sie hat viel Power, sie hat eine gute Grundkondition, wir haben ein gutes Galopptraining als Vorbereitung genutzt und da hoffe ich, dass sie sich auch auf die letzten drei Minuten freut. Von der Bundeswehr machen wir ja zwei Mal in der Woche Sport, ich bin aber seit drei oder vier Wochen am Joggen. Ich weiß nicht, ob das so viel bringt, aber ich dachte, ich reite jetzt Viersterne-lang, da müsste ich vielleicht doch noch ein paar Minütchen mehr fit sein.“


Christoph Wahler: „Es sieht so aus, als wenn wir rundherum einen perfekten Boden haben und so ganz viel Regen soll auch wohl nicht mehr kommen. Ich glaube, es wird ein anspruchsvoller Kurs. Die vielen technischen Aufgaben sind ganz gut verteilt. Wir sind jetzt als Paar auf diesem Level noch nicht so routiniert, für uns wird das ein sehr anspruchsvoller Kurs wo wir schön wachsam sein müssen. So neun oder achteinhalb Minuten in Strzegom mit 3*-lang, das hat er sehr easy gemacht. Er ist ein sehr grundschnelles Pferd, trotz seiner Größe, insofern müsste das auch hier sehr gut klappen.“

Nico Aldinger: „Ein tolles Gelände. Es ist anspruchsvoll, bei den technischen Aufgaben muss man sich immer zwischen vor und zurück entscheiden. Der Boden ist fantastisch und wir haben viele tolle Galoppstrecken vor uns. Ich war drei Mal hier und hatte drei Mal Schlammschlacht, ich hoffe, dass es jetzt trocken bleibt. Ich freue mich drauf, freue mich auch drauf, gleich am Morgen dran zu sein. So reite ich mein Ding, sonst denke ich zu viel nach.“

Niklas Bschorer: „Das ist ein tolles Gelände, toll aufgebaut, aber das ist ja immer so in Boekelo. Es ist viel zu springen, viele große Oxer. Ich finde, die ganzen Herausforderungen sind alle fair. Das erste Wasser ist sicherlich eine besondere Herausforderung und bis dahin hat man schon einige Oxer gesprungen. Man muss sicherlich schon ein bisschen reiten, aber die Pferde kommen gut ins galoppieren und der Boden ist toll. Das sind schon tolle Bedingungen und man kann sich auf morgen freuen. Für sie ist das die erste lange Viersterne-Prüfung, da muss man einfach ins Pferd reinhören und gucken, was sie macht.“

Die Abstände vor dem Geländeritt sind schon in der Spitzengruppe recht gering (Julia Krajewski könnte mit vier Extra-Sekunden ihre Führung verlieren), das Mittelfeld ist so eng beieinander, dass zehn Sekunden Zeitüberschreitung durchaus 35 Plätze im Ranking ausmachen kann.

Den Teilnehmern, die ob ihrer Dressurleistungen befürchten, die Messe sei schon gelesen, sei ein Blick in die 2012er Ergebnisliste empfohlen: Nach einer misslungenen Dressur mit 42,80 (damals noch 64,20) Punkten (Rang 106 von ebenfalls 112 Startern) galoppierten und sprangen SAP ESCADA FRH und Ingrid Klimke um 78 Plätze bis auf die 28. Position - und waren damit noch platziert.

Alle Listen sind hier:

https://www.rechenstelle.de/de/veranstaltungen/2023/boekelo/

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